Westliche Präzessionswaffen

Russland will ukrainische GLSDB-Raketen abgeschossen haben

Eine Rakete wird von einem Mehrfach­raketen­werfer des Typs Himars abgeschossen.

Eine Rakete wird von einem Mehrfach­raketen­werfer des Typs Himars abgeschossen.

Die USA hatten Kiew bereits Anfang Februar die Lieferung von Raketen vom Typ GLSDB (Ground Launched Small Diameter Bomb) versprochen, aber keinen konkreten Zeitplan genannt. Jetzt behauptete das russische Verteidigungs­ministerium in Moskau, eine solche Rakete, die sich durch eine Reichweite von 150 Kilometern auszeichnet, sei von der russischen Flugabwehr abgeschossen worden.

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Solche Angaben, zumal aus russischen Quellen, sind mit großer Vorsicht zu genießen. Immer wieder vermeldete Moskau Erfolge – beispielsweise die Zerstörung gelieferter westlicher Waffentechnik – was sich hinterher als Falschmeldung herausstellte.

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„Präzisions­raketen vom Typs GLSDB (‚Ground Launched Small Diameter Bomb‘) sind Boden-Boden-Waffen mit Raketenantrieb und einer Reichweite von etwa 160 Kilometern“, erklärt Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer im Gespräch zum Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND) „Dieses System kann eine entscheidende Wirkung haben, da es die russischen Munitions­depots oder Gefechts­stände zerstören kann.“

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Die GLSDB wird von Boeing und der schwedischen Saab-Gruppe produziert und ist laut Hersteller vergleichsweise günstig. Besonders praktisch für die ukrainische Armee an diesen Präzisions­raketen: Sie lassen sich von Himars- und MLRS-Waffen­systemen abfeuern, die es in der Ukraine schon gibt und mit denen die ukrainischen Soldaten bereits Erfahrung haben.

Damit sind sie außerhalb der Reichweite jener Raketen, die bislang von Himars- oder Mars-II-Raketenwerfern liegen.

Carlo Masala,

Militärexperte

Außerdem können die Raketen noch während des Fluges ihre Richtung ändern. Den Russen bereitet die Rakete Sorgen. Sie stelle eine „ernsthafte Bedrohung“ dar, schrieb der Leiter des Zentrums für die Entwicklung von Verkehrs­technologien, Alexej Rogosin, in seinem Telegram-Kanal. „Das ist eine gewaltige Waffe.“

Der Militär­experte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr München erklärt, dass die russische Armee Berichten zufolge viele ihrer Munitions­depots 90 bis 120 Kilometer hinter der eigenen Frontlinie habe. „Damit sind sie außerhalb der Reichweite jener Raketen, die bislang von Himars- oder Mars-II-Raketenwerfern liegen.“ Mit GLSDB könnten diese nun wieder erreicht und zerstört werden.

RND/scs/stu

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