Ukrainer setzen offenbar Attrappen im Kampf gegen Russland ein
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Ein Schützengraben an der Front nahe Cherson. Berichten zufolge sollen ukrainische Streitkräfte und Zivilisten Attrappen und Köder für die Verteidigung gegen die russische Armee einsetzen.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Die Ukrainer verwenden im russischen Angriffskrieg auch Attrappen zur Verteidigung. Das legt unter anderem ein aktuell im Netz verbreitetes Video nahe. Eine Drohnenaufnahme in der Region Isjum im Osten der Ukraine soll demnach zeigen, wie russische Raketen auf einen Schützengraben schießen sollen. Im Schützengraben befinden sich zwei Personen, die sich der Aufnahme zufolge auffällig still zeigen – es soll sich um Attrappen handeln.
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Der Wahrheitsgehalt des Videos lässt sich bislang nicht bestätigen. So bleibt unklar, ob es sich tatsächlich um Attrappen handelt oder eine Foto- statt Videoaufnahme zu sehen ist. Allerdings lassen sich seit Kriegsbeginn mehrere Berichte finden, die zeigen, wie ukrainische Dummys im Kampf gegen Russland zum Einsatz kommen.
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Ein Bloomberg-Video zeigt bereits im März beispielsweise Attrappen als Bemannung von Barrikaden in Mykolajiw im Süden der Ukraine. Der US-amerikanische Investigativjournalist Tim Mak berichtete Ende März, jemand hätte bei einem Spendenaufruf von Zivilisten Hunderte Schaufensterpuppen zur Verfügung gestellt, „mit dem Vorschlag, dass sie als Köder im Feld verwendet werden könnten“. Ein Video auf Tiktok Mitte April soll eine ukrainische Puppe zeigen, die einen Soldaten mit einem schultergestützten Boden-Luft-Flugabwehrraketensystem imitieren soll.
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Einem Bericht des Magazins „The Times“ zufolge kommen Attrappen und Köder nicht zum ersten Mal in der ukrainischen und russischen Kriegsgeschichte vor. Der Einsatz sei bereits unter Zar Nikolaus II. an Militärschulen gelehrt worden. Im Zweiten Weltkrieg waren die Nebeltaktiken der Roten Armee mit kriegsentscheidend. Die „Maskirowka“ (russische militärische Täuschung) als Kriegstaktik beinhaltet auch Desinformation und Leugnung. Wladimir Putin habe die Methoden an der Andropow-KGB-Akademie in Moskau studiert und schließlich sogar zur Staatspolitik gemacht, so die „Times“.
N-TV zufolge wenden vor allem die Ukrainer nun die Täuschungstaktik an, um die mehr als 400 Kilometer lange Frontlinie im Osten ihres Landes zu verteidigen. Auf dieser Breite könne sie von ihnen nicht besetzt werden, aber auch die russische Armee hätte bei Weitem zu wenig Ressourcen, um überall anzugreifen. So würden von Soldatenattrappen gehaltene Schützengräben, die gegnerische Kräfte binden, eine Menge Sinn ergeben.
RND/hyd
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