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Drohgebärden des Militärgeheimdienstes

Will die Ukraine die russische Krim-Brücke angreifen? Kiew: Zerstörung ist „Ziel Nr. 1″

Die Krim-Brücke erstreckt sich zwischen Kertsch auf der Krim-Halbinsel und dem russischen Festland. (Archivbild)

Die Krim-Brücke erstreckt sich zwischen Kertsch auf der Krim-Halbinsel und dem russischen Festland. (Archivbild)

Kiew. In ihrem Abwehrkampf gegen Russland sieht die Ukraine auch die wichtige russische Brücke auf die Halbinsel Krim als militärisches Ziel. Als eine Art Drohgebärde veröffentlichte der ukrainische Militärgeheimdienst am Donnerstag eine angebliche offizielle russische Baubeschreibung der Brücke mit Details der Konstruktion. Die Echtheit des knapp 300 Seiten langen Dokuments war nicht sofort zu überprüfen.

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Tags zuvor hatte der ukrainische General Dmytro Martschenko gesagt, wenn die Ukraine die dafür notwendigen Waffen erhalte, sei die Zerstörung der Brücke „Ziel Nr. 1“. Schließlich rolle der russische Nachschub über die Brücke auf die Krim und von dort weiter in den Süden der Ukraine. Die mit Milliardenaufwand gebaute, 18 Kilometer Brücke über die Meerenge von Kertsch verbindet seit 2018 das russische Festland und die vier Jahre zuvor annektierte Halbinsel.

Bundeskanzler Scholz in Irpin: „Furchtbar, was dieser Krieg an Zerstörung anrichtet“
16.06.2022, Ukraine, Irpin: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht zu den Medien vor zerstörten Gebäuden in Irpin im Großraum Kiew. Bundeskanzler Scholz, Frankreichs Präsident Macron und der italienische Ministerpräsident Draghi sind am Donnerstagmorgen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dort wollen sie mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj über weitere Unterstützung für das von Russland angegriffene Land sprechen. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bundeskanzler Scholz, Italiens Ministerpräsident Draghi und der französische Präsident Macron sind am Donnerstag zu einem Besuch in Kiew eingetroffen.

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In Moskau betonte Kremlsprecher Peskow am Donnerstag, dass alle Vorkehrungen für die Sicherheit der Krim getroffen seien. Der Kreml kenne die neuen Drohungen aus Kiew gegen die Brücke. Aus Moskau hatte es schon vorher Drohungen gegeben, im Fall eines Angriffs auf das Bauwerk die ukrainische Hauptstadt Kiew zu bombardieren.

Außenminister Sergej Lawrow sagte, Martschenkos Drohung widerspreche den Zusagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj gegenüber westlichen Partnern. Dieser habe zugesichert, Waffen mit hoher Reichweite nicht zu Angriffen auf russisches Territorium einzusetzen. Allerdings betrachtet die Ukraine die Krim weiter als ihr Staatsgebiet.

Verteidigungsminister Resnikow: „Wir werden alle unsere Gebiete befreien, wirklich alle, auch die Krim“

Auch der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow verband in einem Interview die erhoffte Rückeroberung von Gebieten mit den Waffenlieferungen aus dem Ausland. „Wir werden alle unsere Gebiete befreien, wirklich alle, auch die Krim“, sagte er in Brüssel dem US-Sender CNN. Zunächst müsse aber der laufende russische Angriff gestoppt werden. Dann gehe es darum, russische Truppen aus den seit 24. Februar eroberten Gebieten zu vertreiben. Als drittes werde man mit den Partnern besprechen, wie weitere Territorien, darunter die Krim, zurückerobert werden könnten.

Andere ukrainische Militärs hatten zuletzt eine Zerstörung der Brücke für unmöglich erklärt, weil die eigenen Truppen zu weit vom Asowschen Meer entfernt seien.

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RND/dpa

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