Sächsischer CDU-Stadtverband verweigert Laschet Unterstützung: „Wir haben die Nase voll“

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Kanzlerkandidat.

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Kanzlerkandidat.

Bad Lausick/Berlin. Der CDU-Stadtverband des sächsischen Bad Lausick hat in einem offenen Brief Unionskanzlerkandidat Armin Laschet nach dem Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder scharf kritisiert und will ihn im Bundestagswahlkampf nicht unterstützen. „Herr Laschet hat gerade erst den Vorsitz der Partei übernommen, mit nicht übergroßer Mehrheit, und jetzt spielt er diese Macht aus ohne Rücksicht auf Verluste – nicht zum Wohl unserer Partei, sondern zu seinem eigenen“, sagte Udo Goerke, der den 21-köpfigen Stadtverband leitet, in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“.

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Umfragen hätten eindeutig gezeigt, dass CSU-Chef Markus Söder die besseren Aussichten bei Wählern hätte. „Wir können nicht nachvollziehen, wie man da Herr Laschet ins Rennen schicken kann“, sagte Goerke weiter. Die Kluft zwischen dem Stadtverband und Berlin sei selten so groß gewesen und könne in der K-Frage nicht größer sein.

In dem offenen Brief entschuldigen sich die Kommunalpolitiker bei ihren Wählern für „das unwürdige Theater“, das Laschet mit der Nominierung des Kanzlerkandidaten heraufbeschworen und über Wochen und Monate „bis auf die Spitze getrieben“ habe.

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Laschet soll Wahlplakate selbst anbringen

An den CDU-Bundesvorstand gewandt fragen sie, ob die Basis mittlerweile egal sei. Für diesen Fall wollten sie sich in Erinnerung rufen. „Wir haben die Nase gestrichen voll“, heißt es weiter. Wenn Laschet in Bad Lausick Wahlplakate haben wolle, müsse er selbst auf die Leiter steigen und sie anbringen. „Wir werden dies jedenfalls nicht – wie bisher klaglos in allen anderen Wahlkämpfen – für die Partei erledigen.“

CDU-Chef Armin Laschet war zuletzt nach einem harten Machtkampf mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder zum Kanzlerkandidaten der Union gekürt worden. Der Bundesvorstand der CDU hatte ihn mit breiter Mehrheit unterstützt.

RND/cz

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