Sarkozy-Memoiren: Bewunderung für die Ausdauer von Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy unterhalten sich beim G8-Gipfel in Deauville im Jahr 2011 - Sarkozy beschreibt die Kanzlerin als furchterregende Politikerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy unterhalten sich beim G8-Gipfel in Deauville im Jahr 2011 - Sarkozy beschreibt die Kanzlerin als furchterregende Politikerin.

Paris. Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy hat Bewunderung für die Ausdauer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geäußert. "Sie hat die Muße, alles zu sehen und nichts zu vergessen", schreibt der 65-Jährige über seine frühere Weggefährtin in einem Buch namens "Le Temps des Tempêtes" ("Die Zeit der Stürme"), das am Freitag in den Buchhandel kam. "Sie zu unterschätzen ist ein schwerer Fehler." Der konservative Politiker regierte im Élysée-Palast von 2007 bis 2012.

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Das Cover des Buches «Le Temps des Tempêtes» (Die Zeit der Stürme) des früheren französischen Staatschefs Sarkozy: Er lobt darin Bundeskanzlerin Merkel als ausdauernd und widerstandsfähig.

Das Cover des Buches «Le Temps des Tempêtes» (Die Zeit der Stürme) des früheren französischen Staatschefs Sarkozy: Er lobt darin Bundeskanzlerin Merkel als ausdauernd und widerstandsfähig.

Sarkozy erinnerte sich unter anderem daran, wie Merkel ihm bei einem EU-Gipfel eine DVD des Stasi-Dramas "Das Leben der Anderen" geschenkt habe. ""Ich möchte, dass Du es anschaust. Das ist mein Leben"", habe sie zu ihm gesagt. Der affärengeplagte Ex-Präsident stellt in dem Buch die Kanzlerin gleichzeitig als furchterregende Politikerin dar, die männliche Rivalen kaltblütig ins Abseits befördert habe.

Wegen Bestechung vor Gericht

"Sarko" hatte 2017 ein Comeback in Lager der bürgerlichen Rechten versucht, war damit aber gescheitert. In Paris gilt er immer noch als einflussreich. Im Herbst soll er wegen des Vorwurfs der Bestechung vor Gericht.

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Es geht um eine Affäre, die sich nach seiner Amtszeit ereignete: Über einen Rechtsbeistand soll er versucht haben, von einem Generalanwalt beim Kassationsgericht geheime Informationen zu erlangen. Sarkozy bestreitet die Vorwürfe. Möglich ist auch ein Prozess wegen angeblich illegaler Wahlkampffinanzierung.

Sarkozy schildert in den Memoiren die ersten beiden Jahre seiner Amtszeit. Auf privater Seite gehörten dazu die Scheidung von seiner Frau Cécilia und die Heirat mit der Sängerin Carla Bruni. Eine weitere Erinnerung: Bei einem Empfang des britischen Königshauses auf Schloss Windsor griff er durstig zu einem Glas. Es war nicht mit Wasser gefüllt, sondern mit Gin. “Ich hatte schlotternde Beine und einen Mund in Flammen”, so Sarkozy, der üblicherweise nie Alkohol trinkt.

RND/dpa

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