Schäuble: Kanzlerkandidat der Union muss nicht Parteichef sein
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Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Berlin. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hält es für möglich, dass die Union einen Kanzlerkandidaten aufstellt, der weder CDU- noch CSU-Chef ist.
„Dass jemand zum Kanzlerkandidaten bestimmt wird, der kein Parteivorsitzender ist, ist grundsätzlich nicht ausgeschlossen“, sagte der CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Ähnliche Diskussionen habe es auch in der Vergangenheit schon gegeben. Allerdings betonte Schäuble zugleich: „Ich gebe hier keine neue Nahrung für Personalspekulationen, lassen wir uns überraschen.“
Die CDU will am 16. Januar ihren neuen Vorsitzenden wählen. Bisher gibt es drei Kandidaten. „Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen sind alle drei für dieses Amt geeignete Persönlichkeiten“, sagte Schäuble. Die Wahl sei aber keine Vorentscheidung für die Kanzlerkandidatur.
Den Kanzlerkandidaten sollten CDU und CSU vielmehr gemeinsam nach Ostern (4. April) und vor Pfingsten (23. Mai) bestimmen. „Das reicht völlig aus, damit die Union einen gemeinsamen und überzeugenden Wahlkampf führen kann.“
In den meisten Umfragen zur Kanzlerkandidatur liegen Laschet, Merz und Röttgen abgeschlagen hinter CSU-Chef Markus Söder, der offiziell aber bisher keine Ambitionen auf die Kanzlerschaft verkündet hat.
Der beliebteste CDU-Politiker ist einer aktuellen Umfrage zufolge derzeit aber Gesundheitsminister Jens Spahn, der als Einzelkandidat nicht für den CDU-Chefposten kandidiert. Spahn hatte sich mit Laschet zu einem Team zusammengeschlossen und seinem Parteikollegen mit Blick auf die Kandidatur den Vortritt gelassen.
RND/cle/dpa