Schulen in Texas: „Unfreiwillige Umsiedlung“ statt Sklaverei auf dem Lehrplan?
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Im Lehrplan texanischer Schulen soll es Veränderungen geben (Symbolbild).
© Quelle: Maurizio Gambarini/dpa
Austin. Die Sklaverei soll im Sozialkundeunterricht an texanischen Schulen laut einem Vorstoß von Pädagogen künftig als „unfreiwillige Umsiedlung“ bezeichnet werden. Einen entsprechenden Vorschlag für die zweiten Klassen reichte eine Gruppe von neun Pädagogen bei der staatlichen Bildungsbehörde ein.
Das berichtete die Zeitung „The Texas Tribune“. Texas erarbeitet aktuell einen neuen Lehrplan für das Fach Sozialkunde in den knapp 8900 öffentlichen Schulen des US-Staats.
Vor einem Jahr wurde dort ein Gesetz verabschiedet, mit dem Themen nicht mehr behandelt werden sollen, bei denen sich Schüler und Schülerinnen „unbehaglich fühlen“. In dem Entwurf, der der „Tribune“ vorlag, hieß es unter anderem, Schüler sollten Reisen nach Amerika vergleichen, „darunter freiwillige irische Einwanderung und unfreiwillige Umsiedlung afrikanischer Menschen während der Kolonialzeit“.
Heftiger Streit um Lehrpläne
Aicha Davis, Demokratin und Mitglied der Bildungsbehörde, meldete bei einer Sitzung am 15. Juni Zweifel an, ob diese Formulierung den Sklavenhandel zutreffend beschreibe. Die Behörde verwies den Entwurf zurück an die Urheber und forderte die Pädagogengruppe auf, ihre Formulierungen eingehend zu prüfen. „Ich kann nicht sagen, was ihre Absicht war, aber das wird nicht akzeptabel sein“, sagte Davis der „Texas Tribune“ am Donnerstag.
Über Lehrpläne an texanischen Schulen ist in den vergangenen Jahren ein heftiger politischer Streit entbrannt.
RND/AP