Schulen sollen offen bleiben: Kultusminister setzen auf Präsenzunterricht
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Britta Ernst, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, bereitet sich auf die Sitzung der Kultusminister vor.
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Berlin. Die Kultusminister haben eine große Kraftanstrengung gefordert, um den Digitalpakt für Schulen in Deutschland zu verstetigen. „Der Digitalpakt darf keine Eintagsfliege sein“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), am Freitag nach Beratungen mit den Kultusministerinnen und -ministern der Länder. Dafür brauche es eine Bestätigung. „Wir sind zuversichtlich, dass das auch gelingt.“
Die Brandenburger Bildungsministerin räumte zudem ein, dass der Digitalpakt hätte früher kommen können. „Es wäre schön, der Digitalpakt wäre ein paar Jahre früher gekommen. Das haben jetzt alle verstanden“, sagte sie weiter. Man habe erkannt: Notebooks und Tablets seien zwingend notwendig.
Kultusminister wollen Schulen offen halten
Die Kultusminister wollen zudem trotz Corona-Pandemie weiter auf Präsenzunterricht setzen. „Wir sind sehr, sehr froh, dass es uns gelungen ist, nach den Sommerferien in allen Bundesländern in Präsenz zu starten“, sagte Ernst. Das solle so bleiben.
Viele Schüler hätten beim Wissensstand in einigen Fächern Defizite angehäuft. Auch die psychosozialen Folgen und zu wenig Bewegung nannte sie als Probleme.
Um diese zu bewältigen, sollen in den nächsten zwei Jahren 2 Milliarden Euro ausgegeben werden. „Das ist ein großes Unterstützungsprogramm.“ Es sei eine Herausforderung, dieses Geld auch zielgerichtet einzusetzen. Besonders in Mathematik und Deutsch solle investiert werden. Derzeit würden sich Lehrerinnen und Lehrer ein Bild machen von den den fachlichen Defiziten.
„Es war für uns ein großer Erfolg, dass wir zweimal erreicht haben, dass alle Schüler, die ihn machen mussten, ihren Abschluss machen konnten“, so Ernst. Das solle auch diesmal gelingen. „Die Schülerinnen und Schüler müssen sich keine Sorgen machen: Wir stehen an ihrer Seite“, betonte sie.
Bei dem Treffen in Potsdam unter Leitung der Brandenburger Bildungsministerin ging es unter anderem um den Umgang der Schulen mit der Corona-Pandemie, um den Stand der Digitalisierung und um Empfehlungen für ein Wahlpflichtfach oder Wahlfach „Deutsche Gebärdensprache“ in den Klassen fünf bis zehn.
Bundesweit bindende Beschlüsse waren nicht zu erwarten, denn die Bundesländer entscheiden über Maßnahmen an ihren Schulen selbst – zum Beispiel über die Maskenpflicht bei Schülerinnen und Schülern, die derzeit in der Diskussion ist. In mehreren Ländern ist sie an Schulen bereits gelockert, in Nordrhein-Westfalen soll sie voraussichtlich ab 2. November unter Berücksichtigung der Infektionslage im Unterricht auf den Sitzplätzen abgeschafft werden.
RND/cz/dpa