„Sie sind Helden“: Ukrainerinnen fordern Russland zur Freilassung der Azovstal-Kämpfer auf
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Die Ukrainerin Natalija Sarizka hat die Organisation "Frauen aus Stahl" gegründet. Sie setzt sich nach der Gefangennahme Hunderter ukrainischer Kämpfer des Asow-Regiments in der Hafenstadt Mariupol mit anderen Frauen für die Freilassung der Männer ein.
© Quelle: Ulf Mauder/dpa
Kiew. Nach der Gefangennahme Hunderter ukrainischer Kämpfer des Asow-Regiments in der Hafenstadt Mariupol haben die Schwestern, Ehefrauen und Mütter Russland zur Freilassung der Männer aufgefordert. Die Verteidiger von Mariupol hätten heldenhaft und auf Befehl die Stadt gegen russischen Angriffe verteidigt. „Sie sind Helden und dürfen nicht in Vergessenheit geraten und müssen nach Hause zurückkehren“, sagte Natalija Sarizka am Montag in Kiew vor Journalisten.
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Sie ist Initiatorin der neuen Organisation „Frauen aus Stahl“ in Anlehnung an die Männer, die wochenlang in dem Asow-Stahlwerk in Mariupol die Stellung gehalten hatten, bis sich die letzten von ihnen am 20. Mai in Gefangenschaft begaben. Sarizka und weitere Frauen forderten die internationale Gemeinschaft auf, alles für die Freilassung der Männer zu tun.
Nach russischen Angaben kamen etwa 2500 Kämpfer in Gefangenschaft. Unklar ist, wo sie festgehalten werden. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zugesichert, dass die Männer gemäß den internationalen Rechtsstandards behandelt würden. Sie sollten auch medizinisch versorgt werden.
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© Quelle: Reuters
Hoffnung haben die Frauen, dass die Männer als Teil eines Gefangenenaustausches in die Ukraine zurückkehren können. Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk hatten zuvor angekündigt, die Gefangenen als Kriegsverbrecher vor Gericht zu stellen. Menschenrechtler haben Zweifel, dass die Verfahren fair verlaufen. Zudem kann in dem Gebiet auch die Todesstrafe verhängt werden.
RND/dpa