„Skandalös“: Papst Franziskus warnt in Osterbotschaft vor Rüstungswettlauf

Papst Franziskus zelebriert das Abendmahl während der Ostermesse im Petersdom. Papst Franziskus feiert die Ostermesse bereits das zweite Mal unter Corona-Einschränkungen.

Papst Franziskus zelebriert das Abendmahl während der Ostermesse im Petersdom. Papst Franziskus feiert die Ostermesse bereits das zweite Mal unter Corona-Einschränkungen.

Rom. Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft vor einem Rüstungswettlauf gewarnt, der trotz der Corona-Pandemie andauert. „Die Pandemie ist immer noch in vollem Gange. Die soziale und wirtschaftliche Krise ist sehr schwer, besonders für die Ärmsten“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag im Petersdom. Und er fuhr fort: „Trotzdem - und das ist skandalös - nehmen die bewaffneten Konflikte kein Ende und die militärischen Arsenale werden verstärkt.“

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Anlässlich des Welttags der Minenaufklärung rief er dazu auf, den „neuen Rüstungswettlauf einzudämmen.“ Diese Waffen töteten und verstümmelten jedes Jahr zahlreiche unschuldige Menschen.

Papst Franziskus äußert sich solidarisch mit Demonstranten in Myanmar

Vor dem Hintergrund der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen den Militärputsch in Myanmar äußerte der Papst seine Solidarität mit den Menschen, die in dem Land friedlich für Demokratie demonstrieren. „Sie wissen, dass Hass nur durch Liebe vertrieben werden kann.“

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Er forderte überdies zu Solidarität mit Menschen auf, die vor Krieg und Elend fliehen. Ihnen dürfe es nicht an „konkreten Zeichen menschlicher Solidarität und Geschwisterlichkeit fehlen“. In diesem Zusammenhang dankte er vor allem Jordanien und dem Libanon für die großzügige Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien. Angesichts der politischen Krise im Libanon forderte er die internationale Gemeinschaft zu Hilfe bei der Stabilisierung der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Vielfalt in dem Nahost-Land auf. Franziskus bekräftigte zudem seinen Aufruf zu einem Ende der bewaffneten Auseinandersetzungen in Syrien.

Ferner kritisierte er, dass der Krieg im Jemen, der eine der schlimmsten humanitären Krisen der vergangenen Jahrzehnte auslöste, „von einem ohrenbetäubenden und skandalösen Schweigen umhüllt“ sei. Besorgt äußerte sich der Papst auch über die Gewalt in der äthiopischen Region Tigray und die Terrorattentate in der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik.

Gerechte Verteilung von Impfstoffen

Papst Franziskus forderte zudem eine gerechte Verteilung der Impfstoffe gegen das Corona-Virus gefordert. In seiner Osterbotschaft appellierte er am Sonntag an die internationale Gemeinschaft, „die Verzögerungen bei der Impfstoffversorgung zu überwinden und eine solidarische Verteilung, speziell mit den ärmsten Ländern, zu fördern“.

Die Osterbotschaft sei „keine Einbildung, keine Zauberformel, kein Fluchtweg“, sagte Franziskus. Sie gebe Hoffnung trotz der weltweiten Pandemie, die wirtschaftliche und soziale Krisen vor allem für Arme noch verschärft habe.

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Wegen des Gesundheitsschutzes feierte der 84-jährige Franziskus auch in diesem Jahr seine Messe zum Ostersonntag nur in kleinem Rahmen mit einer begrenzten Zahl von Anwesenden. Normalerweise begeht der Papst das Fest der Auferstehung von Jesus Christus vor Tausenden von Besuchern auf dem Petersplatz. Der Papst aus Argentinien erteilte er zudem den Segen „Urbi et orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis). Mit diesem Segen erlässt das Kirchenoberhaupt den Gläubigen die Strafen für bereute und gebeichtete Sünden.

RND/dpa/epd

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