Kritik an Amtsführung

Söder: „Kanzler Scholz lässt die Deutschen leider oft allein“

Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern (Archivbild).

Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern (Archivbild).

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ein vernichtendes Urteil über die Amtsführung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gefällt. Angesichts des Krieges in der Ukraine und der Inflation sagte er in einem Interview mit dem „Stern“: „Früher war Olaf Scholz wenigstens schlumpfig. Aber heute? Man muss es so hart sagen: Olaf Scholz lässt die Deutschen in dieser schweren Zeit leider oft allein.“

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+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Inzwischen sei für ihn klar, dass Scholz „nicht der Kanzler ist, der die Menschen in schwieriger Zeit führen und mitnehmen kann“, so der CSU-Chef weiter. „Er wirkt zuweilen seltsam teilnahmslos und zeigt wenig Empathie in dieser Krisenzeit. De facto übernehmen die Grünen seine Rolle.“

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„Es würde helfen, auf Fragen von Journalisten einzugehen“

Natürlich müsse der Bundeskanzler schwere Entscheidungen treffen, so Söder. Es sei auch richtig gewesen, auf mögliche Gefahren eines Atomkrieges hinzuweisen. „Aber dann? Dann verschwand er wieder drei Wochen von der Bildfläche und ließ die Deutschen mit dieser Sorge alleine. Und als er sich dann endlich äußerte, verstand niemand, was er eigentlich sagen wollte.“

Söder kritisiert im „Stern“ auch ausdrücklich den Umgang des Kanzlers mit den Medien. „Es würde übrigens auch mal helfen, auf Fragen von Journalisten einzugehen. Viele Journalisten stellen genau die Fragen, die auch die Bevölkerung umtreiben.“

Söder kritisiert Grüne für Kriegsbegeisterung

Mit Blick auf die Ausrichtung der Grünen seit dem Ukraine-Krieg zeigt sich Markus Söder im aktuellen Interview mit dem „Stern“ schwer enttäuscht. „Mir macht der moralische Rigorismus einiger Grüner Sorge“, sagt der bayerische Ministerpräsident. Einzelne würden sich regelrecht in eine kriegerische Eskalation hineinreden. Diese „neue Form von Begeisterung für Waffen und Krieg“ lasse viele Deutsche verunsichert zurück.

dpatopbilder - 17.04.2022, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Eine Fahne mit einer Friedenstaube verdeckt die Sonne. Teilnehmer eines Ostermarsches in versammelten sich unter der Forderung «Die Waffen nieder!» am Sowjetischen Ehrenmal um von dort zur Friedensglocke an der Oder zu laufen. Foto: Frank Hammerschmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Alle naiv? Ein Plädoyer für die Friedensbewegung

Lesen Sie hier einen Kommentar von Thoralf Cleven, warum die Bemühungen der Friedensbewegung heute notwendiger sind denn je.

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Über Hofreiter: „Was ihn von einem Militaristen unterscheidet, ist der Haarschnitt“

Besonders empört sich der CSU-Vorsitzende über den grünen Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter, der wie ein klassischer Grüner aussehe, nur gar nicht so rede, sondern seit Wochen durch die Lande zieht mit der Forderung nach schweren deutschen Waffen für die Ukraine.

Weil Hofreiter derart aus der ihm von Söder zugedachten Rolle fällt, zeigt sich der CSU-Chef menschlich schwer enttäuscht: „Hofreiter war früher ein Ostermarschierer, und heute tritt er auf wie ein Repräsentant einer Rüstungsfirma. Das Einzige, was ihn noch unterscheidet von einem echten Militaristen, ist vielleicht der Haarschnitt“, sagt Söder.

RND/sf

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