Söder will Gasförderung mit Fracking in Deutschland prüfen
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Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender. (Archivbild)
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
München. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wirbt dafür, eine Gasförderung mittels Fracking auch in Deutschland zu prüfen. „Es geht darum, sich unabhängig zu machen von russischen fossilen Brennstoffen“, sagte Söder am Mittwoch in München. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) reise durch die Welt, um Ersatz und neue Partner zu suchen. Söder plädierte aber auch dafür, „zu prüfen, welche eigenen Möglichkeiten bestehen würden“.
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Beim Fracking wird unter hohem Druck eine Flüssigkeit in den Boden gepresst, um das Gestein durchlässiger zu machen und Gas oder auch Öl fördern zu können. Kritiker warnen allerdings vor umweltschädlichen Emissionen und einer möglichen Gefährdung des Grundwassers. So will etwa der US-Bundesstaat Kalifornien Fracking ab 2024 verbieten.
„Es geht nicht darum, zu sagen, wir machen das jetzt morgen“
„Es geht nicht darum, zu sagen, wir machen das jetzt morgen“, betonte Söder. „Sondern es geht darum, alle Optionen zu ziehen, alle Karten auf den Tisch zu legen und Ideologie über Bord zu schmeißen.“ Man müsse einfach überlegen: „Was haben wir, was können wir nutzen?“
Dazu gehöre das Weiterlaufenlassen der Kernenergie, dazu gehöre aber auch, mögliche Potenziale beim Fracking zu untersuchen. Es gehe um „Potenzialanalysen, Umsetzungszeiträume und Effizienzanalysen“.
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© Quelle: dpa
Söder: nicht an „ideologischen Grenzen scheitern“
Die Verfahren beim Fracking seien heute besser als noch vor einigen Jahren, argumentierte Söder – die Methoden seien deutlich moderner. „Wenn man sich unabhängiger machen will, ist das eine Möglichkeit, einen Beitrag dazu zu leisten.“
Ob es überhaupt möglich sei und in welcher Größenordnung, sei offen. Söder betonte, es sei auch gut möglich, dass man am Ende zum Ergebnis komme, dass Fracking hierzulande nicht sinnvoll sei, oder dass es von den Zeiträumen her keinen Sinn machen würde. „Aber wir dürfen in Deutschland nicht immer wieder an den eigenen ideologischen Grenzen scheitern“, betonte er.
RND/dpa