Staatsanwalt: Werden Trumps Rolle beim Sturm auf das Kapitol untersuchen

Donald Trump bei der Kundgebung, die den Ausschreitungen vorausging.

Donald Trump bei der Kundgebung, die den Ausschreitungen vorausging.

Washington. Nach den Ausschreitungen am Kapitol in Washington untersucht die Staatsanwaltschaft auch, inwiefern der abgewählte US-Präsident Donald Trump seine Anhänger angestiftet haben könnte. Man schaue sich die Rollen von allen an den Unruhen beteiligten Parteien an, einschließlich der von Präsident Trump, sagte Staatsanwalt Mike Sherwin laut CNN in einer Telefonschalte mit Journalisten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Als er von einem Reporter direkt gefragt wurde, ob die Staatsanwaltschaft auch die Rolle Trumps bei den Ausschreitungen untersuchen werde, sagte Sherwin demnach: „Wir schauen uns alle Beteiligten an und alle, die dabei eine Rolle gespielt haben. Wenn die Beweise auf ein Verbrechen hindeuten, werden sie angeklagt werden.“ Sherwin betonte, man stehe bei der Strafverfolgung erst am Anfang. Ermittler sichteten Videomaterial. Hunderte Mitarbeiter durchsuchten soziale Medien, um potenzielle Straftäter zu identifizieren.

Neuesten Angaben zufolge wurden beim Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol mindestens 68 Menschen festgenommen. Die Polizei in der US-Hauptstadt teilte am Donnerstag mit, 56 Polizisten seien verletzt worden, zwei davon würden im Krankenhaus behandelt. Zwei Rohrbomben und sechs Schusswaffen seien sichergestellt worden.

Tote sind identifiziert – 55 Strafanzeigen erstattet

Die Polizei identifizierte am Donnerstag auch die vier Toten, die bereits am Vortag gemeldet worden waren. Bei der Frau, die infolge einer Schussverletzung starb, handelte es sich demnach um eine 35-Jährige aus Maryland. Die drei Menschen, die bei nicht näher definierten „medizinischen Notfällen“ ums Leben kamen, waren im Alter von 34 bis 55 Jahren. Sie kamen aus Georgia, Alabama und Pennsylvania.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Staatsanwalt Sherwin sagte, im Zusammenhang mit den Vorfällen am Kapitol seien binnen 36 Stunden in insgesamt 55 Fällen Strafanzeigen erstattet worden. In den meisten Fällen laute der Vorwurf auf unerlaubtes Betreten bestimmter Bereiche, in manchen Fällen gehe es aber auch um Körperverletzung oder unerlaubten Waffenbesitz. Bei den Vorwürfen seien aber „alle Optionen auf dem Tisch“, darunter auch Aufruhr.

Nach Angaben der Polizei kamen nur zwölf der Festgenommenen aus Washington oder den angrenzenden Bundesstaaten Maryland und Virgina. 50 weitere kamen aus weiter entfernten Bundesstaaten, sechs Personen hatten keine Meldeadresse.

RND/seb/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken