Staatsschutz ermittelt: Unbekannter hängt Schweinekopf an Moschee-Tor

In Dortmund hat ein Unbekannter einen Schweinekopf am Tor einer Moschee aufgehängt. Der Staatsschutz ermittelt (Symbolbild).

In Dortmund hat ein Unbekannter einen Schweinekopf am Tor einer Moschee aufgehängt. Der Staatsschutz ermittelt (Symbolbild).

Dortmund. Ein Unbekannter hat nachts einen Schweinekopf am Tor einer Dortmunder Moschee befestigt. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Als Anfangsverdacht gehe es zunächst um Beleidigung. Je nach der weiteren Erkenntnislage könne es dann auch um Bedrohung gehen.

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Die „Ruhr Nachrichten“ hatten zuvor unter Berufung auf die Gemeinde berichtet, ein Mann habe den Schweinekopf am Tor angebracht und dann mehrere Selfies von sich gemacht.

Der Vorstand der Ditib Selimiye Moscheegemeinde in Dortmund sprach von einer „widerlichen rassistischen Tat“. In der Nacht zu Sonntag habe der Täter den Schweinekopf gegen 4.30 Uhr am Eingangstor der Moschee angebracht. „Diese abscheuliche und widerliche Tat wird von uns als Vorstand auf das Schärfste verurteilt.“

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Gemeinde geht von islamfeindlichem Hintergrund aus

Der Vorsitzende der betroffenen Ditib-Moscheegemeinde im Stadtteil Eving sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir können als Beweggrund für diese Tat nur von einem islamfeindlichen Hintergrund, von einem islamfeindlichen Gedankengut ausgehen.“ Auf dem Video sei die Person nicht gut zu erkennen, sagte Adem Sönmez. Man sehe aber, dass die Person etwas aus der Tasche ziehe, ans Gitter hänge, mehrere Fotos mache, auch mindestens ein Selfie, und dann offenbar in aller Ruhe wieder weggehe. Ein Kind habe den abgetrennten Kopf am Sonntagvormittag entdeckt.

Bei der türkisch-islamischen „Eving Selimiye Camii“ handele es sich um die größte Moscheegemeinde in Dortmund mit rund 600 Mitgliedern, schilderte Sönmez. Zusammen mit deren Familien seien es etwa 2500 Muslime, die in die Gemeinde kämen. Bezirksbürgermeister Oliver Stens (SPD) und der Landtagsabgeordnete Volkan Baran (SPD) hätten vor Ort ihre Solidarität mit der Gemeinde ausgedrückt. Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit und Rechtsextremismus dürften das friedliche Zusammenleben nicht stören, mahnte der Moscheevorstand. Man werde sich nicht einschüchtern lassen.

Nach Angaben der Polizei ist der Schweinekopf bereits entsorgt worden. Man habe die Alufolie, in der er wohl eingewickelt war, sichergestellt, ebenso das Video aus der Überwachungskamera. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man sich zunächst nicht weiter zu Details äußern.

RND/dpa

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