Abschiedsbrief an Nordkoreas Machthaber

Südkoreas Präsident Moon tritt ab – und ruft Kim Jong Un zum Dialog auf

Kim Jong Un (l), Machthaber von Nordkorea, und Moon Jae-in, Präsident von Südkorea, geben sich für ein Foto im Friedenshaus im Grenzdorf Panmunjom in der Demilitarisierten Zone die Hand und lachen. (Archivbild)

Kim Jong Un (l), Machthaber von Nordkorea, und Moon Jae-in, Präsident von Südkorea, geben sich für ein Foto im Friedenshaus im Grenzdorf Panmunjom in der Demilitarisierten Zone die Hand und lachen. (Archivbild)

Seoul. Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hat sich Südkoreas scheidender Präsident Moon Jae In mit einem persönlichen Abschiedsbrief an Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gewandt. Moon habe Kim aufgerufen, sich um einen Dialog mit der neuen Regierung unter dem gewählten Präsidenten Yoon Suk Yeol zu bemühen, teilte das Präsidialamt in Seoul am Freitag mit. Auch äußerte Moon demnach seine Hoffnung, dass Pjöngjang die derzeit festgefahrenen Gespräche über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm mit den USA sehr bald wieder aufnehmen könne.

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Kim hatte den Brief Moons vom Mittwoch den Angaben zufolge am Donnerstag beantwortet. Davon berichteten zunächst die nordkoreanischen Staatsmedien. „Der Austausch der persönlichen Briefe zwischen den Anführern Nord- und Südkoreas ist ein Ausdruck ihres tiefen Vertrauens“, hieß es in den Berichten. Beide seien der Meinung, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern könnten sich verbessern, sofern sie sich stetig darum bemühten.

Der Austausch erfolgte in einer Zeit größerer Unsicherheit. Die USA und Südkorea befürchten, dass Nordkorea nach mehrfachen Raketentests in diesem Jahr auch schon bald wieder einen neuen Atomtest vornehmen könnte. Ende März wurden die Nachbarländer und die USA insbesondere durch den Abschuss einer nordkoreanischen Interkontinentalrakete (ICBM) alarmiert. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea Tests von ICBM und anderen Raketen, die einen Atomsprengkopf tragen können.

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Moon und Kim trafen sich 2018 dreimal zu längeren Gesprächen, darunter zweimal im Grenzort Panmunjom sowie bei einem Gipfel in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Sie hatten sich auf ein Ende aller Feindseligkeiten geeinigt. Auch tauschten sie danach Briefe aus. Der linksliberale Moon, der im Mai nach fünfjähriger Amtszeit abtritt, hatte auf der Grundlage der Allianz mit den USA einen Kurs der Annäherung an das weithin isolierte Nachbarland verfolgt.

RND/dpa

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