Terrorwarnstufe in Nordirland heruntergesetzt
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Am 20. Januar 2019 explodierte einer Autobombe vor einem Gericht im Zentrum der nordirischen Stadt Derry/Londonderry. Es gab weder Verletzte, noch Tote bei dem Anschlag 2019. In Nordirland hat die britische Regierung die Gefahr von Terroranschlägen herabgestuft. Demnach sind Anschläge in Nordirland jetzt noch „wahrscheinlich“, der Nordirland-Minister sprach trotzdem von erheblichen Fortschritten.
© Quelle: Getty Images
London/Belfast. Die britische Regierung hat die Terrorwarnstufe für die ehemalige Bürgerkriegsprovinz Nordirland heruntergesetzt. Wie Nordirland-Minister Brandon Lewis am Dienstag mitteilte, ist es das erste Mal seit Einführung des Warnsystems im Jahr 2010, dass die Gefahr von Anschlägen von der zweithöchsten („severe“) auf die dritte Stufe („substantial“) herabgesetzt wurde. Anschläge gelten demnach weiterhin als wahrscheinlich, aber nicht mehr als sehr wahrscheinlich. Die Einstufung wird vom Zentralen Terroranalysezentrum der Regierung und dem Inlandsgeheimdienst MI5 vorgenommen.
Die positivere Einschätzung zeige, dass Nordirland erhebliche Fortschritte gemacht habe und weiterhin mache, hin zu einer friedlicheren, erfolgreicheren und sicheren Zukunft, sagte Lewis. Man dürfe aber nicht selbstzufrieden werden, warnte der Minister.
In Nordirland kam es etwa 30 Jahre lang bis zum Friedensschluss durch das Karfreitagsabkommen von 1998 zu Kämpfen zwischen paramilitärischen Gruppen, Polizei und britischem Militär. Die katholische Minderheit beklagt eine jahrzehntelange systematische Unterdrückung in der zum Vereinigten Königreich gehörenden Provinz, die militante Gruppierungen wie die IRA durch eine gewaltsame Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland beenden wollten. Auch vor terroristischen Anschlägen und Morden scheuten Beteiligte beider Seiten nicht zurück.
Auch heute ist Nordirland noch nicht zur Ruhe gekommen. Wegen des Streits um Brexit-Regelungen kam es auch zuletzt vereinzelt zu Brandanschlägen und Ausschreitungen.
RND/dpa