Nach Kritik an Stellenanzeigen für Ukraine-Geflüchtete

Tönnies stoppt Jobangebote an polnisch-ukrainischer Grenze

Rund eineinhalb Jahre nach einer Protestaktion von Klima- und Tierschützern in einem Tönnies-Schlachtbetrieb in Kellinghusen hält das Kieler Landgericht die Schadensersatzforderungen des Unternehmens erneut für berechtigt.

Archivbild 09.02.22: Das Firmenlogo von Tönnies an der Zentrale in Rheda-Wiedenbrück. Der Schlachtbetrieb Tönnies will nun doch keine Jobangebote für Ukraine-Geflüchtete an der polnisch-ukrainischen Grenze in Aussicht stellen. Nach medialer Kritik stoppte der Konzern das Vorhaben am Donnerstag und entschuldigte sich. Tönnies werde ab sofort sämtliche Maßnahmen mit der Politik absprechen.

Rheda-Wiedenbrück. Die Firma Tönnies, Deutschlands größer Schlachtbetrieb, hat nach Kritik an Jobangeboten für Geflüchtete an der polnisch-ukrainischen Grenze das Angebot vorerst eingestellt. Das teilte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag mit. Zuvor hatte der NDR über Kritik von Flüchtlingsorganisationen und aus der Politik berichtet, bei der dem Lebensmittelproduzenten unsensibles Verhalten vorgeworfen wurde.

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„Sorry, vielleicht waren wir hier zu voreilig“, hieß es in einer Stellungnahme. Das Unternehmen habe auf Initiative des Europaabgeordneten Dennis Radtke Lebensmittel und Hygieneartikel für Babys und Kleinkinder nach Südpolen gebracht. Dort wurden die Spenden von der Caritas verteilt. Bei den Gesprächen vor Ort sei der Wunsch geäußert worden, so das Unternehmen, schnell in Europa einen Job zu finden, um Geld zu verdienen, damit die Geflüchteten nach dem Krieg ihre Häuser in der Ukraine wieder aufbauen könnten.

„Unter dem Einfluss dieses emotionalen Besuchs entstand die Idee des Unternehmens, direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze Flüchtlingen Unterstützung durch Arbeitsplätze und Wohnungen anzubieten. Die Dankbarkeit für das Angebot bei den Flüchtlingen war sehr hoch.“

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Tönnies werde ab sofort sämtliche weitere Maßnahmen nun mit Politik und Behörden absprechen. Laut Stellungnahme ging es darum, Menschen zu helfen. „Eigentlich hat das Unternehmen derzeit nicht einmal Bedarf an zusätzlichen Kräften. So gibt es sogar einen Einstellungsstopp in den Kernbereichen.“

Die Arbeitsplätze schaffe der Lebensmittelhersteller extra für die Flüchtlinge, und zwar je nach Qualifikation in verschiedenen Bereichen, teilte Tönnies mit.

RND/dpa

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