Nach erneutem Beschuss

AKW Saporischschja verliert laut IAEA letzte Verbindung zu externem Strom

AKW Saporischschja (Archivbild)

AKW Saporischschja (Archivbild)

Als Folge erneuten Beschusses hat das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja nach UN-Angaben seine letzte verbliebene externe Stromquelle verloren. Es sei nun auf mit Diesel betriebene Notstromgeneratoren angewiesen, erklärte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA am Samstag. Die Verbindung der Anlage zu einer 750-Kilovolt-Leitung sei gegen 1.00 Uhr morgens unterbrochen worden. Die Behörde berief sich auf offizielle Informationen aus der Ukraine sowie auf Berichte von IAEA-Experten vor Ort.

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Auch der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom teilte mit, dass die letzte verbliebene Hauptstromleitung „aufgrund eines erneuten Beschusses durch russische Truppen“ beschädigt und unterbrochen worden sei. Das bereits vor Wochen heruntergefahrene AKW sei vollkommen ohne Strom, wodurch automatisch Dieselgeneratoren angesprungen seien. Die Dieselvorräte reichten für zehn Tage eines solchen Notbetriebs, hieß es weiter.

Mindestens 25 Tote nach russischem Angriff auf Zivilisten-Konvoi in Saporischschja

Der Angriff ereignete sich demnach in der Nähe eines Kontrollpunktes zwischen dem ukrainisch kontrollierten und dem von Russland besetzten Teil der Region.

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AKW trotz russischer Besetzung von Ukrainern betrieben

Das Atomkraftwerk, das größte in Europa, ist seit Monaten von russischen Truppen besetzt, wird aber von ukrainischen Mitarbeitern am Laufen gehalten. Alle sechs seiner Reaktoren sind abgeschaltet, dennoch müssen sie gekühlt werden und brauchen dafür Strom.

Ingenieure hätten mit der Reparatur der beschädigten Stromleitung begonnen, erklärte die IAEA. Die Generatoren des Werks hätten ausreichend Treibstoff für mindestens zehn Tage.

Rafael Grossi: Beschuss unverantwortlich

Die Wiederaufnahme des Beschusses, bei dem die einzige externe Stromquelle getroffen worden sei, sei ungemein unverantwortlich, erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Wer dafür verantwortlich war, sagte er nicht. Grossi hatte Kiew am Donnerstag besucht, will nach eigenen Angaben in Kürze nach Russland reisen und dann erneut in die Ukraine. Ziel sei die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das Kraftwerk.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch per Dekret die Übernahme des Atomkraftwerks durch Russland verfügt. Das ukrainische Außenministerium bezeichnete den Schritt als kriminellen Akt, der als nichtig betrachtet werde. Der staatliche ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom hat angekündigt, die Anlage weiter zu betreiben.

RND/AP/dpa

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