Kiew lehnt Vorschlag ab

Tesla-Chef Elon Musk lässt bei Twitter über Friedensszenario für Ukraine abstimmen

Der US-Unternehmer Elon Musk.

Der US-Unternehmer Elon Musk.

Kiew. Tesla-Chef Elon Musk hat mit einem bei Twitter skizzierten Friedensszenario für die Ukraine – über das er auch noch seine Followerinnen und Follower abstimmen ließ – für Unmut in Kiew gesorgt. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich am Montagabend zu Wort.

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Musk hatte zuvor bei Twitter eine vermeintliche Lösung für das Ende des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine genannt. Demnach könnte in den vier nun vom Kreml annektierten Gebieten in der Süd- und Ost­ukraine Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja unter Aufsicht der Vereinten Nationen neu abge­stimmt werden. Russland müsse die Gebiete verlassen, wenn es der Wille der Menschen sei. Die Ukraine werde neutral.

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Die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim solle Moskau zugeschlagen werden. Gleichzeitig würde die Wasserversorgung der Krim über den Kanal vom Fluss Dnipro garantiert werden. Das Szenario sei im Gegen­satz zu einem Atomkrieg „sehr wahrscheinlich“. Über seinen Vorschlag ließ Musk in dem Tweet auch noch seine Followerinnen und Follower abstimmen.

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Verhaltenes lob aus dem Kreml

Der Kreml hat Ideen von US-Milliardär Elon Musk zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt, Kernforderungen dieses Vorstoßes aber zugleich zurückgewiesen. „Es ist doch positiv, dass jemand wie Elon Musk nach einem friedlichen Ausweg aus der Situation sucht“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge. „Was aber die Durchführung von Referenden betrifft, haben die Einwohner bereits ihre Meinung geäußert. Und hier kann nichts anderes gelten.“

„Welchen Elon Musk mögen Sie lieber?“

Kiew reagierte auf das vom US‑Milliardär skizzierte mögliche Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit einer Gegenofferte. „Es gibt einen besseren Vorschlag“, schrieb der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Montag auf Twitter. Demnach werde die Ukraine ihr Territorium einschließlich der „annektierten Krim“ komplett befreien. Russland werde danach komplett demilitarisiert, müsse seine Atom­waffen abgeben und „kann niemandem mehr drohen“. Die russischen Kriegsverbrechen werden vor ein internationales Tribunal gebracht.

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Später reagierte auch Wolodymyr Selenskyj auf den Musk-Vorstoß. „Welchen Elon Musk mögen Sie lieber?“, fragte der ukrainische Präsident in einem Tweet – die Antwortmöglichkeiten: „Einen, der die Ukraine unterstützt“ oder „Einen, der Russland unterstützt“.

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Andrij Melnyk mit deutlichen Worten an Elon Musk

Noch deutlicher fiel die Reaktion des scheidenden ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, aus: „Das einzige Ergebnis ist, dass jetzt kein Ukrainer deinen verdammten Tesla-Mist kaufen wird. Also viel Glück für dich“, schrieb er unter Musks Tweets. Und in einem weiteren Tweet schrieb Melnyk: „,Verpiss dich‘ ist meine sehr diplomatische Antwort.“

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Wenn jemand versucht, die Räder Ihres Tesla zu stehlen, macht ihn das nicht zum rechtmäßigen Eigentümer des Autos oder der Räder. Auch wenn Sie behaupten, dass beide dafür gestimmt haben.

Litauens Präsident Gitanas Nauseda

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Auch Litauens Präsident Gitanas Nauseda kritisierte Musk: „Wenn jemand versucht, die Räder Ihres Tesla zu stehlen, macht ihn das nicht zum rechtmäßigen Eigentümer des Autos oder der Räder. Auch wenn Sie behaupten, dass beide dafür gestimmt haben“, schrieb der Staatchef des baltischen EU- und Nato-Landes in der Nacht zu Dienstag an Musk gerichtet auf Twitter.

Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Seit September bereitet die ukrainische Armee der russischen beständig Niederlagen. Kremlchef Wladimir Putin reagierte mit der Abhaltung von Schein­referenden in den besetzten Gebieten und deren Annexion darauf und ließ eine Teilmobilmachung ausrufen.

RND/dpa/seb

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