Patriot-Flugabwehr: ein Mittel gegen Putins Grausamkeit
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Mobile Luftverteidigung am Boden: Soldaten der Bundeswehr üben den Aufbau von Patriot-Batterien in Cammin (Mecklenburg-Vorpommern).
© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Grimmig rührt Russland die Kriegstrommel, auch im Advent. Moskau will ungestört weiter zivile Wohnhäuser, Kliniken, Verwaltungszentren, Elektrizitätswerke und Gasleitungen in der Ukraine zerstören. Sollten die USA der Ukraine Patriot-Flugabwehrbatterien liefern, droht Kremlsprecher Dmitri Peskow düster, werde Moskau diese Systeme sofort zum „legitimen Ziel“ der russischen Luftwaffe erklären.
Doch so einfach wird das nicht. Schon die von russischen Generälen großspurig angekündigte Zerstörung der westlichen Himars-Artillerie misslang. Denn die hochmobilen Raketenwerfer verschwinden nach ihrer Benutzung schnell wieder von der Bildfläche. „Shoot and scoot“ heißt das Motto, feuern und abhauen.
Bei den Patriot-Batterien wird es für Moskau noch komplizierter. Die Systeme sind ebenfalls mobil – aber nun mal dazu erschaffen, vom Himmel zu holen, was immer sich da nähert: Raketen, Marschflugkörper, Flugzeuge, alles möglichst präzise und weitgehend automatisch, mit vierfacher Schallgeschwindigkeit. Russischen Piloten ist eine Annäherung nicht zu empfehlen.
Dieser Gedanke freilich macht Moskau nervös. Patriot-Systeme aus den USA könnten, zusammen mit der aus Deutschland gelieferten Iris-T-Luftabwehr und den Gepard-Flakpanzern, nach und nach den Eindruck entstehen lassen, nun würden in der Ukraine Flugverbotszonen vom Boden her aufgebaut.
Mehrheit ukrainischer Geflüchteter fühlt sich in Deutschland willkommen
Die Lebenszufriedenheit der Geflüchteten ist laut Studie allerdings relativ niedrig. Im Hinblick auf die Bleibeabsichten ergebe sich ein gemischtes Bild.
© Quelle: Reuters
Genau so etwas aber braucht die Ukraine jetzt, aus humanitären Gründen. Schon jetzt hat Russland zum Glück Mühe, seine im Iran gekauften Drohnen in die zivilen Ziele zu steuern; in der Nacht zum Donnerstag sollen über Kiew 13 von 13 heranfliegenden Drohnen abgeschossen worden sein. Die Quote wurde binnen weniger Wochen dramatisch erhöht, wohl mit der Hilfe geheimer Dienste aus den USA und Israel.
Die Alternative wäre, dass die Welt in der Ukraine ein zweites Syrien zulässt: Flüchtlingselend in Millionengrößenordnungen, herbeigeführt von russischen Militärs, die sich rund um die Uhr mit zynischen Attacken auf Zivilistinnen und Zivilisten beschäftigen.
Wladimir Putin quält inzwischen bereits Millionen von Familien durch Kälte und durch Dunkelheit, indem er ihre Häuser und deren Versorgungseinrichtung bombardieren lässt. Das sind Kriegsverbrechen in Serie. Am schlimmsten treffen Russlands täglich neue Attacken übrigens die Alten, die Kranken und die Kinder. Bereit 1,2 Millionen Binnenvertriebene in der Ukraine, rechnete Unicef soeben vor, sind Minderjährige.
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Merkt in Russland schon niemand mehr, wie sich das Land damit immer mehr von der zivilisierten Welt entfernt? Im russischen Staatsfernsehen imitierte soeben ein Moderator heulend das Geräusch von Luftalarmsirenen in der Ukraine – die Kollegen im Moskauer Studio ergingen sich in kicherndem Hohngelächter.
Putin selbst fragte dieser Tage in die Kameras, etwas besäuselt und ein Glas Sekt vor sich: Wer hat denn bitte schön angefangen? Nie hat Moskau so offen wie jetzt seine Verachtung für im Grunde alle zelebriert: für andere Völker, für das Recht, auch für die Wahrheit.
Dem Westen geht es in dieser Lage nicht um eine Waffenschau. Es geht um die notdürftige Abwehr einer widerwärtigen Grausamkeit. Dabei zu helfen ist völkerrechtlich möglich, und es ist moralisch geboten. Ein Zurückweichen vor der Unmenschlichkeit des Kreml brächte eine Verdüsterung der Welt.