„Arbeiten an der Erfüllung dieses Wunsches“

Slowakei will der Ukraine MiG-29-Kampfflugzeuge liefern

Kampfflugzeuge des Typs MiG-29. (Archivfoto)

Kampfflugzeuge des Typs MiG-29. (Archivfoto)

Bratislava. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Slowakei um Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 gebeten. Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger sagte ihm daraufhin zu, „an der Erfüllung dieses Wunsches zu arbeiten“. Das geht aus einem kurzen Gespräch der beiden Politiker hervor. Das Regierungsamt in Bratislava stellte am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur eine entsprechende Video-Aufzeichnung zur Verfügung. „Es ist im Interesse der slowakischen und der europäischen Sicherheit, Ihnen zu helfen“, antwortete Heger dem ukrainischen Präsidenten am Rande des EU-Gipfels in Brüssel auf dessen Wunsch.

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Der slowakischen Nachrichtenagentur TASR erklärte Heger, die konkrete Vorgehensweise der Kampfflugzeug-Übergabe werde man nicht nur innerhalb der Slowakei, sondern auch auf europäischer Ebene klären. Denn die Slowakei würde die MiG-29 im Rahmen eines EU-Finanzierungsmechanismus an die Ukraine übergeben. Deshalb sei auch der Zeitpunkt der Übergabe noch offen. Die slowakische Regierung sei aber daran interessiert, dass die Verhandlungen darüber möglichst rasch abgeschlossen würden.

Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger.

Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger.

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Die slowakischen MiG-Kampfflugzeuge hatte sich das Nachbarland Ukraine schon kurz nach Beginn der russischen Invasion gewünscht. Wenige Monate danach kündigte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad an, die von ihm zuvor noch als „unentbehrlich“ bezeichneten MiG-29 ab Herbst 2022 nicht mehr einzusetzen, weil sie veraltet seien und nur von Technikern aus dem „feindlichen Russland“ gewartet werden könnten.

Trotzdem erfolgte zunächst keine Übergabe an die Ukraine. Das nährte Spekulationen, dass die Slowakei für die Übergabe ähnliche Kompensationen von Deutschland oder anderen Nato-Partnern erwarte, wie sie ihr für die Abgabe von Kampfpanzern gewährt wurden.

Deutschland lehnt Lieferung von Kampfflugzeugen bislang ab

Zur einer möglichen Übergabe von Kampfjets an die Ukraine gibt es bislang keine einheitliche europäische Linie: Nach der deutschen Zusage zur Lieferung von Leopard-2-Panzern in die Ukraine hatte Selenskyj auch Kampfflugzeuge, „weitreichende Raketen“ und mehr Artillerie für den Abwehrkampf gegen Russland gefordert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt eine Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine bislang ab.

Der britische Premierminister Rishi Sunak will dagegen prüfen lassen, ob Kampfflugzeuge für die Ukraine verfügbar sind. Sunak habe Verteidigungsminister Ben Wallace um Prüfung gebeten, was für Maschinen das Vereinigte Königreich theoretisch an die Ukraine liefern könnte, teilte Downing Street am Mittwoch mit. Unter anderem auch Polen hatte die Nato-Partner zuletzt gedrängt, nach Kampfpanzern nun auch die Lieferung von Kampfjets zu bewilligen. Scholz hatte sich dazu skeptisch geäußert.

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RND/dpa

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