Kreml will Grenzen schließen

„Noch eine Woche Zeit“: Ukrainischer Verteidigungsminister warnt Russen vor zweiter Mobilmachung

In einem russischen Trainingslager werden Russen vor dem Einsatz in der Ukraine ausgebildet.

In einem russischen Trainingslager werden Russen vor dem Einsatz in der Ukraine ausgebildet.

„Sie haben noch eine Woche Zeit.“ Es sind eindringliche Wort, mit denen sich der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in einer Videoansprache an die russische Bevölkerung richtet. Der Kreml plane eine neue Mobilmachungswelle, bei der auch die Grenzen zu den Nachbarländern geschlossen werden sollen. „Anfang Januar werden die russischen Behörden die Grenzen für Menschen schließen, das Kriegsrecht ausrufen und eine weitere Mobilisierungswelle einleiten.“

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Anders als bisher sollen auch die Grenze zum Nachbarland Belarus geschlossen und auch vermehrt Bewohner großer russischer Städte eingezogen werden, so Resnikow. am Am 21. September hatte der russische Präsident Wladimir Putin schon einmal die Mobilmachung von 300.000 Reservisten und Rekruten angekündigt. Damals gab es Brandanschläge auf Rekrutierungsbüros und Attentate. Für viele fehlten Waffen, Kleidung und andere Ausrüstung. Einige Männer wurden eingezogen, obwohl sie gar nicht den veröffentlichten Kriterien entsprachen. Sie litten unter chronischen Krankheiten oder waren zu alt, um an der Front zu kämpfen. Denn nach Aussage Putins sollten nur Personen bis 35 Jahre mit militärischer Ausbildung eingezogen werden. Viele Russen flüchteten in die Nachbarländer, zum Beispiel nach Georgien, wo es zunehmend zu Spannungen kommt. Letztlich musste der Kremlchef öffentlich zugeben, dass Fehler gemacht worden sind.

Dass im Januar eine zweite Einberufungswelle in Russland stattfinden könnte, geht schon länger als Gerücht umher. Das kremlkritische Portal Verstka hatte darüber berichtet, dass die russischen Behörden unter Hochdruck daran arbeiten, die Fehler der ersten Mobilisierungswelle zu beheben. „Für die nächste Einberufungswelle, die nach Neujahr beginnen könnte, werden die Behörden viel besser vorbereitet sein“, heißt es in dem Bericht. Es gehe unter anderem darum, mehr Waffen und weitere Kampfausrüstung herzustellen, das IT-System in den Militärregistrierungs- und Einberufungsämtern mit zentralstaatlichen Netzwerken zu verbinden sowie neue Trainingszentren für die einberufenen Soldaten zu errichten und neue Militärausbilder zu schulen.

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Ukrainische Soldaten feiern Silvester an der Frontlinie
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Für die ukrainischen Truppen ist es ein Neujahr, das besonders für sie vom Geschehen im Krieg dominiert wird.

Putin hatte immer wieder betont, dass es keine weitere Mobilmachung geben werde. Doch der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow glaubt das nicht. In der Videoansprache rief er die Russen dazu auf, die Feiertage zum Jahreswechsel seien eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken und zu realisieren, dass Moskau den Krieg verloren habe. „Es gibt nichts, wofür es sich zu kämpfen lohnt.“ Er rief dazu auf, sich der Einberufung zum Kriegsdienst zu entziehen. Andernfalls würden sie in der Ukraine sterben oder zum „Krüppel“ werden.

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Gleichzeitig verwies der ukrainische Verteidigungsminister auf die Schäden, für die in Russland die nachkommenden Generationen noch aufkommen werden. „Je länger der Krieg dauert, desto schwerer werden die Folgen für die einfachen Menschen, für die einfachen Russen.“

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