Ukraine: Lettischer Abgeordneter zieht freiwillig in Krieg
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Symbolbild 02.03.2022, Polen, Medyka: Ein Mann, der zuvor aus der Ukraine geflohen war, trägt am Grenzübergang in Medyka eine Kampfausrüstung, als er Polen verlässt, um in der Ukraine zu kämpfen.
© Quelle: Markus Schreiber/AP/dpa
Riga. Ein lettischer Abgeordneter hat sich als Freiwilliger dem Kampf gegen russische Truppen in der Ukraine angeschlossen - und dafür nun sein Mandat im Parlament niedergelegt. Nach seinem Eintritt in die ukrainischen Streitkräfte habe er nun die Volksvertretung Saeima in Riga über seinen Rückzug informiert, sagte der Politiker Juris Jurass von der Regierungspartei Konservative der lettischen Agentur Leta am Montag. Jurass hatte sich zuvor nach Angaben von Parteichef und Justizminister Janis Bordans in der vergangenen Woche auf den Weg in das von Russland angegriffene Land gemacht.
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Jurass war zuletzt der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Parlament des baltischen EU- und Nato-Landes. Der Absolvent der Polizeiakademie war vor seiner Wahl zum Abgeordneten 2018 mehrere Jahre ein leitender Beamter in der lettischen Anti-Korruptionsbehörde KNAB. Bilder in sozialen Netzwerken und ukrainischen Medien zeigen Jurass in olivfarbener Montur in der Ukraine. „Wir alle verstehen, dass dies nicht der Krieg der Ukraine mit Russland ist. Das ist unser gemeinsamer Krieg“, sagte er dem Sender Hromadske.ua.
Lettland erlaubt seinen Staatsbürgern, als Freiwillige auf ukrainischer Seite den Kampf gegen den russischen Angriff zu unterstützen. Das Parlament hatte dafür Ende Februar die gesetzlichen Voraussetzungen beschlossen. Demnach müssen sich Freiwillige vor Abreise als Reservisten bei der lettischen Armee registrieren. Bis Freitag hatten dies offiziell fünf Personen getan.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Freiwillige aus aller Welt aufgefordert, in die Ukraine zu kommen und als Teil einer Internationalen Legion gegen die russische Armee zu kämpfen. Nach Angaben aus Kiew wollen Tausende dem Ruf folgen. Mittlerweile hat auch Russland Ausländer in seine Reihen aufgenommen - dabei handelt es sich laut Kreml um erfahrene Männer aus Syrien, die angeblich freiwillig und kostenlos an der Seite der Russen kämpfen wollen.
RND/dpa