Britische Geheimdienste: Wagner-Söldnergruppe steuert Soldaten mit Handys und Tablets
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Y3G7OBAQ3RHWJCXPOSBWVG7HFE.jpg)
Das Logo der russischen Söldnergruppe Wagner.
© Quelle: picture alliance / imageBROKER
London. Die russische Söldnergruppe Wagner nutzt in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste Rekruten als Kanonenfutter. Manche rekrutierte Soldaten erhielten ein Smartphone oder Tablet, das ihnen mithilfe von Satellitenbildern ihre vorgegebene Angriffsroute und ihr Ziel zeige, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Für diesen Vormarsch erhielten sie Feuerschutz, aber selten gepanzerte Fahrzeuge.
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
London spricht von „brutalen Taktiken“
„Wagner-Mitgliedern, die ohne Genehmigung von ihren Angriffsrouten abweichen, droht wahrscheinlich eine standrechtliche Hinrichtung.“ Die Kommandeure würden von geschützten Stellungen aus über Drohnenbilder informiert. „Diese brutalen Taktiken zielen darauf ab, Wagners seltene Reserven an erfahrenen Kommandanten und gepanzerten Fahrzeugen auf Kosten der leichter verfügbaren Sträflingsrekruten zu erhalten, die die Organisation als entbehrlich einschätzt“, betonte das britische Ministerium.
Wagner rekrutiert neue Kämpfer auch in Gefängnissen. Die Söldnergruppe spiele bei den Kämpfen um die Stadt Bachmut in der Ostukraine weiter eine zentrale Rolle, hieß es weiter.
Russland setzt Angriffe in Donezk fort
Der russische Angriff, einer der größten seit dem Beginn des Krieges, legte umfangreiche Teile der zivilen ukrainischen Infrastruktur lahm.
© Quelle: Reuters
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
RND/dpa