Temperaturen bis minus 20 Grad erwartet

WHO-Direktor warnt vor dem Winter in der Ukraine: Millionen Menschenleben bedroht

Ältere Menschen erhalten in Kiew Handschuhe und Essen von einer Wohltätigkeitsorganisation. Der anstehende Winter wird laut der Weltgesundheitsorganisation lebensbedrohlich für Millionen Menschen in der Ukraine.

Ältere Menschen erhalten in Kiew Handschuhe und Essen von einer Wohltätigkeitsorganisation. Der anstehende Winter wird laut der Weltgesundheitsorganisation lebensbedrohlich für Millionen Menschen in der Ukraine.

Kiew, Genf. Der anstehende Winter wird laut der Weltgesundheitsorganisation lebensbedrohlich für Millionen Menschen in der Ukraine. In der kalten Jahreszeit gehe es in dem von Russland angegriffenen Land ums Überleben, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Montag in Kiew.

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Rund zehn Millionen Menschen seien infolge der Gewalt und des russischen Beschusses ohne Stromversorgung. In bestimmten Gebieten der Ukraine könnte die Temperatur auf minus 20 Grad fallen. „Kaltes Wetter kann tödlich sein“, sagte Kluge. Die Menschen seien bei den eisigen Temperaturen anfällig für Atemwegserkrankungen, Herzinfarkte und Gehirnschläge. Ohne Heizung seien Einwohner des osteuropäischen Landes gezwungen, mit Kohle oder Holz Wärme zu erzeugen.

Ukrainischer Präsident Selenskyj: „Unser Land ist verwüstet“
15.11.2022, Ukraine, Kiew: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hält eine Rede beim G20-Gipfel per Video aus dem Marienpalast. Selenskyj hat per Video beim G20-Gipfel einen Plan für ein mögliches Ende des russischen Krieges aufgezeigt. Foto: Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Ukraine wird immer wieder aufs Neue von russischen Raketenangriffen erschüttert. Zudem gibt es schwere Kämpfe im Osten des Landes.

Hunderte Gesundheitseinrichtungen nicht mehr einsatzfähig

Die Rauchentwicklung sei eine zusätzliche Belastung für die Gesundheit, hielt Kluge fest. „Dies birgt gesundheitliche Risiken durch giftige Substanzen, die für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schädlich sind, sowie Verbrennungen und Verletzungen durch Unfälle“, erklärte der WHO-Regionaldirektor.

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Es sei außerdem zu befürchten, dass zwei bis drei Millionen Menschen gezwungen sein könnten, auf der Suche nach Wärme und Sicherheit ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Sie würden von Grippe, Lungenentzündungen, Diphterie und Masern bedroht.

Hunderte Gesundheitseinrichtungen seien nicht mehr einsatzfähig, ihnen fehle es an Energie, Medikamenten, Geräten und Personal. Entbindungsstationen bräuchten Inkubatoren. Blutbanken hätten nicht genügend Kühlschränke. Intensivpflegebetten benötigten Beatmungsgeräte.

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WHO-Direktor verurteilt Völkerrechtsverletzungen durch Russland

Der WHO-Regionaldirektor betonte, dass 703 Krankenhäuser, Kliniken, Praxen und Ambulanzen angegriffen worden seien. Kluge verurteilte die Attacken als klare Verletzungen des Völkerrechts. Er betonte, dass der Krieg bei schätzungsweise zehn Millionen Menschen die mentale Gesundheit schädige. Die Kinder, Frauen und Männer litten unter extremen Stress und seien traumatisiert.

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„Das ist die größte Attacke auf die Gesundheitsversorgung auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg“, unterstrich Kluge vor allem im Hinblick auf die russischen Angriffe auf das ukrainische Energiesystem.

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WHO liefert medizinische Ausrüstung und Generatoren nach Cherson

Sein Kollege Jarno Habicht berichtete, dass WHO-Mitarbeiter Zugang zu der kürzlich befreiten südukrainischen Großstadt Cherson erhalten hätten. So seien Medikamente, medizinische Ausrüstungen und Generatoren in das Gebiet geliefert worden.

Insgesamt seien seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar mehr als 2000 Tonnen an medizinischen Gütern in die Ukraine geliefert worden. Stand November seien darunter 400 Generatoren gewesen, um die weite Landesteile betreffenden Stromausfälle in Krankenhäusern zu überbrücken.

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Russland begann seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor knapp neun Monaten. Nach UN-Angaben sind 6.595 Zivilistinnen und Zivilisten getötet und zusätzlich 10.189 verletzt worden. Die Dunkelziffer liege jedoch viel höher.

RND/epd/dpa

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