Ukrainischer Atomkonzern meldet Abzug von Moskaus Truppen aus Tschernobyl
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Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt eine Nahaufnahme der Nuklearanlagen von Tschernobyl in der Ukraine während der russischen Invasion am Donnerstag, den 10. März 2022.
© Quelle: Uncredited/Maxar Technologies vi
Kiew. Russische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom mit dem Abzug von den besetzten Atomreaktoren Tschernobyl und Slawutytsch begonnen.
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Russische Soldaten seien in zwei Kolonnen in Richtung der Grenze nach Belarus gefahren, teilte der Konzern am Donnerstag auf Telegram mit. Das Personal des AKW Tschernobyl sei am Morgen über den geplanten Abzug informiert worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
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© Quelle: Reuters
Energoatom bestätigte Berichte, denen zufolge russische Soldaten Gräben im Wald in der sogenannten Ausschlusszone ausgehoben hätten und dabei „erhebliche Strahlendosen“ abbekamen. Bei ersten Krankheitsanzeichen, die schnell aufgetreten seien, seien sie in Panik geraten und bereiteten den Abzug vor.
In Tschernobyl bleibe noch „eine kleine Zahl“ von Russen, hieß es weiter. Eine weitere russische Kolonne ziehe aus Slawutytsch ab. Nach dem Einmarsch Russlands vor fünf Wochen sind die Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl und das AKW in Enerhodar im Gebiet Saporischschja in russischer Hand.
Unterdessen berichteten ukrainische Behörden von einer „großen Umgruppierung“ russischer Truppen bei Kiew. Große Kolonnen seien auf dem Weg nach Russland, teilte der Vorsitzende der Kiewer Militärverwaltung, Alexander Pawljyk, nach Angaben der Agentur Unian mit. Jede Kolonne bestehe aus mehr als hundert Fahrzeugen. Erst jetzt werde klar, wie groß der Truppenaufmarsch Richtung Kiew gewesen sei.
RND/dpa/AP