Drastische Fotomontage

Ukrainisches Verteidigungs­ministerium ruft zu Boykott von Ritter Sport auf

Eine Mitarbeiterin des Schokoladen­herstellers Ritter Sport prüft die Verpackung einer Tafel Schokolade (Symbolbild).

Eine Mitarbeiterin des Schokoladen­herstellers Ritter Sport prüft die Verpackung einer Tafel Schokolade (Symbolbild).

Das Verteidigungsministerium hat mit einem drastischen Post auf dem sozialen Netzwerk Twitter zu einem Boykott der Produkte des deutschen Schokoladen­herstellers Ritter Sport aufgerufen.

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Die Behörde schreibt in dem Post: „153 getötete ukrainische Kinder werden nie wieder in der Lage sein, Schokolade zu schmecken. Wir rufen Ritter Sport dazu auf, Russland zu verlassen und damit aufzuhören, den Mördern unserer Kinder Munition, Granaten und Raketen zu sponsern.“

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Dazu veröffentlicht das Ministerium eine Fotomontage, die die typische Schokoladen­packung des deutschen Unternehmens zeigt, dessen Name darauf aber in „Hitler Sport“ geändert wurde. Die in schwarz gehaltene Verpackung der Tafel Schokolade trägt zudem den Titel „Blut von Kindern“ und ist mit Blut besprenkelt. Die Sorte sei „mit dem stillen Einverständnis“ des Unternehmens seit dem 24. Februar dieses Jahres produziert worden – dem Tag, an dem Russland den Überfall auf sein Nachbarland startete. Nicht zuletzt wird nochmals auf die 153 Kinder hingewiesen, die seit Kriegsbeginn von Russen getötet worden sein sollen.

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Viele deutsche Unternehmen zogen sich bereits aus Russland zurück

Zuletzt war das baden-württembergische Unternehmen in die Kritik geraten, weil es trotz des russischen Krieges gegen die Ukraine sein Geschäft in Russland bisher nicht eingestellt hat. Andere deutsche Firmen hingegen haben aus diesem Grund ihr Geschäft in dem Land gestoppt. Dazu gehören etwa Logistiker wie Kühne + Nagel und DHL, kommunale Unternehmen wie die Messe Düsseldorf, die Container­reedereien Maersk und MSC. Siemens strich sein Neugeschäft in Russland und stoppte internationale Lieferungen in das Land. MAN liefert keine Lastwagen und Ersatzteile mehr. Auch BMW kooperiert nicht mehr mit seinem russischen Partner Avtotor, mit dem man in Kaliningrad Autos baute. In deutschen Supermarkt­regalen stehen immer weniger Produkte aus Russland. Aldi sortierte selbst russischen Wodka aus.

Für Unternehmen ist die Entscheidung schwierig, ob sie sich aus Russland zurück­ziehen sollen oder nicht. Immer wieder argumentieren Firmen damit, dass sie die Versorgung mit Lebensmitteln und Medizin­produkten sicherstellen wollen. „Wir sind mitverant­wortlich für die Grund­versorgung der Menschen und möchten ihnen weiterhin einen fairen und sicheren Zugang zu Lebens­mitteln sicherstellen“, sagte etwa Globus-Geschäftsführer Matthias Bruch dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). Der Konzern betreibt weiterhin zahlreiche Supermärkte in Russland mit etwa 10.000 Beschäftigten.

Ritter Sport will Gewinn spenden

Ritter Sport hat bereits zugesichert, den Gewinn aus dem laufenden Russland-Geschäft an humanitäre Hilfs­organisationen zu spenden. In einem Post in dem sozialen Netzwerk Instagram teilte das Unternehmen am vergangenen Donnerstag mit, es verurteile die grausame Aggression der russischen Armee in der Ukraine aufs Schärfste.

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„Um Arbeitsplätze und auch die Lebens­grund­lage von vielen Kakao­bauern­familien zu sichern, liefern wir weiterhin Schokolade für die russische Bevölkerung, haben jedoch sämtliche Investitionen in Russland sowie unsere Werbung bereits seit einigen Wochen gestoppt“, hieß es in der Erklärung.

RND/sic/scs/dpa

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