Krieg in der Ukraine

Umfrage: Mehrheit der Bürger befürchtet Ausweitung des Kriegs - Zustimmung zu Waffenlieferungen sinkt

Beschädigte Autos in einer Straße in Mariupol. (Symbolbild)

Beschädigte Autos in einer Straße in Mariupol. (Symbolbild)

Berlin. In der Debatte um die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland in die Ukraine sieht die Mehrheit der Bundesbürger die Gefahr einer Ausweitung des Krieges. 57 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass der Krieg sich infolge von Waffenlieferungen auf andere Länder in Europa ausweiten könnte, wie eine am Dienstag in Köln veröffentlichte Umfrage für das RTL/ntv-Trendbarometer ergab. 34 Prozent teilen diese Sorge nicht.

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Kohärent dazu ist die Zustimmung der Bürger zu Waffenlieferungen an die Ukraine gesunken. Nur noch 46 Prozent der Befragtenn sprachen sich für eine Lieferung von Offensivwaffen und schwerem Gerät durch Deutschland aus. Anfang April waren es noch 55 Prozent, wie aus den Dienstag veröffentlichten Daten des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervorgeht. Demgegenüber ist der Anteil der Bundesbürger, die sich generell gegen eine solche Lieferung aussprechen, gestiegen: von 33 auf 44 Prozent.

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Mehrheitlich abgelehnt werden Waffenlieferungen der Studie zufolge von den Ostdeutschen (57 Prozent), den Anhängern der Linkspartei (56 Prozent) und vor allem der AfD (88 Prozent). Die Anhänger der FDP (49 Prozent dafür; 48 Prozent dagegen) sind in dieser Frage ähnlich gespalten wie die Bundesbürger insgesamt. Am häufigsten befürwortet wird eine solche Lieferung von den Anhängern der Grünen (66 Prozent) und der Unionsparteien (62 Prozent).

Die Mehrheit der befragten Bundesbürger - nämlich 70 Prozent - meinen, dass der Krieg in der Ukraine nur durch Verhandlungen und eine diplomatische Lösung beendet werden könne. 24 Prozent glauben an einen militärischen Sieg.

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Kurs der Politik

31 Prozent der Befragten sind der Auffassung, die Bundesregierung unternehme zu wenig zur Unterstützung der Ukraine. 32 Prozent finden den Umfang der Unterstützung gerade richtig. 23 Prozent meinen, die Bundesregierung tue zu viel für die Ukraine.

Eine deutliche Mehrheit von 64 Prozent erklärt, die Parteien sollten in dieser Frage eher an einem Strang ziehen und sich auf die richtigen Reaktionen einigen. Nur ein Drittel der Befragten befürwortet es, dass über Deutschlands Verhalten im Ukraine-Krieg zwischen den Parteien gestritten wird.

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Deutschland liefert „schwere“ Waffen

In der vergangenen Woche genehmigte die Bundesregierung erstmals den Export schwerer Waffen direkt aus Deutschland: 50 Gepard-Flugabwehrpanzer. Im Gespräch ist auch die Lieferung von Panzerhaubitzen 2000 aus Bundeswehrbeständen. Dabei handelt es sich um schwere Artilleriegeschütze, die 40 Kilometer weit schießen können. Durch diese Entscheidung sorgen sich 57 Prozent der befragten Bürger vor einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs. Sie glauben, dass dadurch die Gefahr steige, dass sich der Krieg auch auf andere Länder in Europa ausweite oder sogar in einem Dritten Weltkrieg münde. 34 Prozent glauben das nicht.

Die Daten wurden vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 29. April bis 2. Mai erhoben. 1004 Personen wurden befragt.

RND/ab/dpa/epd

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