Umstrittene Personalie beim COP28

Ölkonzernchef soll Weltklimakonferenz in Dubai leiten

Der Vorsitzende des staatlichen emiratischen Ölkonzerns ADNOC, Sultan Ahmed al-Dschabir, soll die kommende Weltklimakonferenz COP28 in Dubai als Präsident leiten.

Der Vorsitzende des staatlichen emiratischen Ölkonzerns ADNOC, Sultan Ahmed al-Dschabir, soll die kommende Weltklimakonferenz COP28 in Dubai als Präsident leiten.

Der Vorsitzende des staatlichen emiratischen Ölkonzerns ADNOC soll die kommende Weltklimakonferenz COP28 in Dubai als Präsident leiten. Sultan Ahmed al-Dschabir, zugleich Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, habe über zwei Jahrzehnte Erfahrung gesammelt als Geschäftsführer und in führenden Regierungspositionen, berichtete die Staatsagentur WAM am Donnerstag. „Dies wird ein entscheidendes Jahr sein, in einem entscheidenden Jahrzehnt beim Kampf für das Klima“, sagte al-Dschabir zu seiner Ernennung. Der Präsident der vergangenen COP27 in Ägypten, Samih Schukri, gratulierte.

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Dass ein Spitzenvertreter der Ölindustrie am Golf die wichtigste UN-Konferenz des Jahres zum Klimaschutz leiten soll, sorgte für Kritik. Die großen Ölfirmen hätten bei den Klimaverhandlungen unter dem Dach der UN nun endgültig ihre Hände mit im Spiel, twitterte der Professor für Klimawandel vom University College London, Mark Maslin. Greenpeace nannte die Personalie „zutiefst alarmierend“.

Kritiker zweifeln an der Glaubwürdigkeit des Präsidenten

Der Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss sprach von einer „äußerst zweifelhaften Entscheidung“. Die UN müssten eine klare Grenze ziehen. „Die Benennung macht den Bock zum Gärtner. Der Interessenkonflikt ist vorprogrammiert. Ölkonzerne können nicht glaubwürdig die Pariser Klimaziele durchsetzen“, sagte Bloss der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Emirate zählen zu den zehn größten Ölproduzenten der Welt. Dort eröffnet am 30. November in der Metropole Dubai die Weltklimakonferenz COP28. Erwartet werden rund 70.000 Teilnehmer – und damit möglicherweise ein neuer Teilnehmerrekord.

Konferenz COP28 muss Ergebnisse liefern

Bei der Vorjahreskonferenz in Ägypten waren laut der Umweltorganisation Global Witness und des Corporate Europe Observatory zufolge mehr als 600 Lobbyisten für Öl, Gas und Kohle registriert. Die Emirate hatten bei der COP27 mit mehr als 1000 Delegierten die meisten Teilnehmer angemeldet. Global Witness stufte 70 davon als Öllobbyisten ein.

Die bei der Verbrennung von Gas, Öl und Kohle freigesetzten Treibhausgase wie CO₂ sind der Hauptgrund für die Erderhitzung und ihre fatalen Folgen, also immer mehr Dürren, Hitzewellen, Wirbelstürme, Überschwemmungen und den Meeresspiegelanstieg. Bei der Klimakonferenz diskutieren Vertreter aus aller Welt darüber, wie die Erderwärmung verlangsamt werden kann.

RND/dpa

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