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„Uni nie von innen gesehen“ - Jugendliche klagen Giffey ihre Corona-Sorgen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat ein offenes Ohr für die Jugend: Die SPD-Politikerin kam mit Schülern und Studenten ins Gespräch, um zu erfahren, wie sie sich in der Corona-Pandemie fühlen.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat ein offenes Ohr für die Jugend: Die SPD-Politikerin kam mit Schülern und Studenten ins Gespräch, um zu erfahren, wie sie sich in der Corona-Pandemie fühlen.

Berlin. Sie wisse, so sagt es Bundes­familien­ministerin Franziska Giffey (SPD), dass der jungen Generation in der Corona-Pandemie viel zugemutet werde. „Wir müssen jetzt, wenn wir über Öffnungsschritte sprechen, die Kinder und Jugendlichen im Blick haben“, setzt sie hinzu. Junge Menschen dürften nicht nur als Schüler wahrgenommen werden, bei denen der Unterricht ausfällt – sondern als Kinder und Jugendliche, die auch über die Schule hinaus Bedürfnisse hätten.

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Giffey hat am Donnerstag zu einem virtuellen Jugend-Hearing eingeladen, in dem sie vor allem erst einmal zuhören möchte, wie es Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Corona-Pandemie geht. Und in dem Impulse für die Politik der Bundesregierung erarbeitet werden sollen. Etwa 60 Jugendliche und junge Erwachsene sind als Gesprächspartner eingeladen, dazu kommen 40 jungendpolitische Experten.

Was sind die Sorgen der Generation Corona, die – selbst in den Fällen, in denen es um junge Erwachsene geht – oft seit einem Jahr unendlich viel Zeit im eigenen Kinderzimmer verbringt?

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Das Bild, das sich Giffey bietet, ist vielfältig. Da stellt der eine infrage, ob man die Schulen zwischenzeitlich überhaupt hätte schließen müssen. Und dann spricht wieder die Schülerin, die Angst hat, dass es mit den Öffnungen jetzt vielleicht doch zu abrupt und schnell geht – mit Blick auf die Pandemie. „Ich habe die Uni nie von innen gesehen“, berichtet eine Studentin, die jetzt seit mehr als einem Jahr studiert. Es sei bedrückend, so viel Zeit in der 17-Quadratmeter-Studenten­wohnung zu sitzen, ohne jemanden sehen zu können.

Dario Schramm von der Bundes­schüler­konferenz fasst in drei Worten zusammen, was er vom Kurs der Länder in Sachen Schule hält: „So ein Chaos.“ Er ergänzt: „Hin und her, dieser Zickzackkurs, das führt auf jeden Fall nicht zu Vertrauen.“ Er bittet darum, insbesondere auf eine Frage Antworten zu entwickeln: „Wie können wir denen weiterhelfen, die in der Schule jetzt sehr große Lücken aufgebaut haben?“

Die Wunschliste der jungen Gesprächs­teilnehmer ist lang: von Hoffnung, dass Jugend­austausch zwischen unterschiedlichen Ländern bald wieder in echt und nicht nur virtuelle stattfinden kann, über die Forderung, das „Hardcore-Problem“ Chancen­ungleichheit anzugehen, bis zur Bitte, die Perspektive junger Menschen mit Migrations­hintergrund dabei nicht zu vergessen. Kann der Jugendchor bald wieder singen? Wie geht es weiter mit dem Jugendsport? Ist nicht auch Freunde zu treffen ein legitimes Anliegen? Fragen über Fragen.

Leider sind wir in einer Situation, in der niemand sagen kann, am soundsovielten um 9.30 Uhr ist die Pandemie vorbei.

Franziska Giffey (SPD),

Bundes­familien­ministerin

Giffey hört zu, notiert viel und verspricht Unterstützung. „Leider sind wir in einer Situation, in der niemand sagen kann, am soundsovielten um 9.30 Uhr ist die Pandemie vorbei“, wirbt sie aber auch um Verständnis.

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Die Bundes­familien­ministerin sagt, wichtig sei es, die Jugendlichen ernst zu nehmen und zu beteiligen. Sie verweist etwa auf das Projekt des Jugendbudgets, mit dem eine Million Euro auf zehn Modellprojekte von und für Jugendliche verteilt werden soll. Entscheiden sollen darüber junge Juroren.

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