Untersuchungsbericht: Lockdown kam in Großbritannien zu spät
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Britische Schüler stehen an einer Corona-Teststation in ihrer Schule an. Zu Beginn der Corona-Pandemie kam der Lockdown zu spät - zu diesem Ergebnis kommt ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss.
© Quelle: Rui Vieira/AP/dpa
London. Ein parlamentarischer Untersuchungsbericht kommt zu dem Schluss, dass der Lockdown gegen die Corona-Pandemie in Großbritannien zu spät kam. Die konservative Regierung Boris Johnsons habe zu lange gezögert, in der Frühphase der Pandemie einen Lockdown zu verhängen.
Der Bericht vom Dienstag besagt, dies habe das Land um die Chance gebracht, die Krankheit einzudämmen und zu Tausenden unnötigen Todesfällen geführt.
Tödliche Verzögerung durch Scheitern von Ministern
Der gemeinsame Bericht der Unterhaus-Komitees für Wissenschaft und Gesundheit besagt weiter, die tödliche Verzögerung gehe auf das Scheitern von Ministern beim Infragestellen von Empfehlungen zurück. Dies habe zu einem gefährlichen Niveau des „Gruppendenkens“ geführt und die britischen Behörden davon abgehalten, aggressivere Eindämmungsstrategien nach dem Vorbild asiatischer Länder umzusetzen.
Erst als der staatliche Gesundheitsdienst NHS in Gefahr geriet, von den rapide ansteigenden Infektionen überwältigt zu werden, habe Johnsons Regierung schließlich einen Lockdown angeordnet.
RND/AP