Ausforschung und Beeinflussung?

„Von Privatpersonen getragen“: China betreibt in Deutschland zwei „Überseepolizeistationen“

Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass es in Deutschland zwei „Überseepolizeistationen“ gibt, die vor allem der Ausforschung und Beeinflussung der chinesischen Diaspora dienen. (Symbolfoto)

Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass es in Deutschland zwei „Überseepolizeistationen“ gibt, die vor allem der Ausforschung und Beeinflussung der chinesischen Diaspora dienen. (Symbolfoto)

Berlin. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass es in Deutschland zwei „Überseepolizeistationen“ gibt, die vor allem der Ausforschung und Beeinflussung der chinesischen Diaspora dienen. „In Deutschland existieren nach Kenntnis der Bundesregierung zwei sogenannte ‚Überseepolizeistationen‘“, heißt es in einer Antwort der Regierung auf eine schriftliche Frage der fraktionslosen Abgeordneten Joana Cotar, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

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Man gehe derzeit davon aus, dass diese „eher personengebunden und mobil organisiert sind, es wurden keine festen Büros eingerichtet“, teilt die Bundesregierung mit. Nach dpa-Informationen boten fünf „Gebietsverantwortliche“ Chinesen und Deutschen mit chinesischen Wurzeln Rechtsberatung sowie Unterstützung bei Beglaubigungen und Anträgen an. Hintergrund dieser Hilfe, die vor allem über Chats ablief, soll aber die Gewinnung von Erkenntnissen und die Verbreitung ideologischer Leitlinien sein. Unter den „Gebietsverantwortlichen“, von denen einer in Berlin ansässig sein soll, sind demnach sowohl Chinesen als auch deutsche Staatsbürger. Ihr Angebot soll von mehreren Tausend Menschen genutzt worden sein.

Ende von No-Covid: Heftige Infektionswelle in China befürchtet
BEIJING, CHINA - DECEMBER 08: An epidemic control worker wears PPE as he sanitizes an area outside a local health office that was giving out medications and rapid antigen tests in a traditional neighbourhood on December 8, 2022 in Beijing, China. As part of a 10 point directive, Chinas government announced Wednesday that people with COVID-19 who have mild or no symptoms will be permitted to quarantine at home instead of at a government facility, testings requirements are reduced, people are permitted to buy over the counter medications, and local officials can no longer lock down entire neighbourhoods or cities, a major shift in its zero COVID policy.  (Photo by Kevin Frayer/Getty Images)

Die große Mehrheit der 1,4 Milliarden Chinesen wird sich nach Einschätzung eines führenden chinesischen Experten letztlich mit dem Coronavirus infizieren.

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Die „Überseepolizeistationen“ würden „von Privatpersonen aus der chinesischen Diaspora getragen, die aus klassischen Auswandererregionen stammen“, schrieb die Bundesregierung in ihrer Antwort. Chinesische Stellen verfügten auf deutschem Staatsgebiet über keinerlei Exekutivbefugnisse. Die Bundesregierung stehe „mit der chinesischen Botschaft hierzu im Austausch“. Nach dpa-Informationen soll das Auswärtige Amt eine Protestnote verfasst haben. Die Strukturen müssten „sofort aufgelöst werden“, forderte Cotar. Darüber lediglich einen „Austausch“ zu führen, sei „ein schlechter Witz“.

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Das Bundesinnenministerium teilte auf Anfrage mit: „Die Bundessicherheitsbehörden haben die Existenz derartiger Einrichtungen seit geraumer Zeit im Rahmen ihrer gesetzlichen Zuständigkeiten im Blick und gehen allen Hinweisen mit Nachdruck nach.“ Hierzu finde auch ein enger und unmittelbarer Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder statt.

„Nieder mit Xi Jinping“: Heftige Proteste gegen Corona-Politik in China
27.11.2022, China, Shanghai: Chinesische Polizisten versperren den Zugang zu einem Platz, an dem sich Demonstranten versammelt hatten. In China hat die strenge Corona-Politik am Wochenende zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt. In der Hauptstadt Peking und anderen Millionenstädten gingen Demonstranten zu Hunderten auf die Straßen. Foto: ---/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die rigide Null-Covid-Politik hat in China zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt.

Auf die Einrichtungen, die es in vielen Ländern geben soll, hatte die Menschenrechtsorganisation „Safeguard Defenders“ mit Sitz in Madrid aufmerksam gemacht. Nach ihrer Darstellung dienen sie unter anderem zur Verfolgung von Kritikern der chinesischen Führung. Peking dementierte dies und sprach von reinen Servicebüros, die zum Beispiel neue Führerscheine für Auslandschinesen ausstellen würden.

RND/dpa

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