Brigadegeneral Vad

Sind Waffenlieferungen der Weg in den dritten Weltkrieg? Ex-Merkel-Berater in der Kritik

Der ehemalige militärpolitische Berater von Altkanzlerin Angela Merkel, Brigadegeneral a. D. Erich Vad, warnt vor der Lieferung von schweren Waffen in die Ukraine. Und erntet dafür Kritik (Archivfoto).

Der ehemalige militärpolitische Berater von Altkanzlerin Angela Merkel, Brigadegeneral a. D. Erich Vad, warnt vor der Lieferung von schweren Waffen in die Ukraine. Und erntet dafür Kritik (Archivfoto).

Mit deutlichen Worten hatte Brigadegeneral a. D. Erich Vad, ehemaliger militärpolitischer Berater von Altkanzlerin Angela Merkel, vor der Lieferung von schweren Waffen in die Ukraine gewarnt. Solche Lieferungen seien potenziell ein „Weg in den dritten Weltkrieg“, sagte Vad der Deutschen Presse-Agentur. Darüber hinaus könne man komplexe Waffensysteme ohnehin erst nach jahrelanger Ausbildung systemgerecht bedienen und einsetzen, so Vad.

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Doch insbesondere die Warnung vor einem Weltkrieg sorgte bei zahlreichen Politikern für Unverständnis. „Die Befürchtung, die Lieferung von schweren Waffen führe zum dritten Weltkrieg, ist aus meiner Sicht irreführend“, erklärte CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. „Wenn er eine direkte Konfrontation mit der Nato anstrebt, wird Putin ohnehin einen Grund dafür schaffen“, ist sich Kiesewetter sicher. Waffenlieferungen mit diesem Grund abzulehnen zeuge davon, dass man noch immer dem russischen Narrativ anhänge und an „Wandel durch Handel“ festhalte, kritisiert der Außenpolitiker.

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Auch andere CDUler distanzieren sich von den Äußerungen. „Es gilt in Verantwortung vor der Welt, einen dritten Weltkrieg zu verhindern“, so Henning Otte, stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. „Die internationale Staatengemeinschaft muss sich politisch dem russischen Angriffskrieg entschieden entgegenstellen und die Ukraine in ihrer Selbstverteidigung unterstützen.“

Man kann den Frieden der eigenen Bevölkerung leider nur mit Waffen sichern.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann,

Vorsitzende des Verteidigungsausschusses

Florian Hahn, verteidigungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, hält die Diskussion um rote Linien und einen „Weg in den dritten Weltkrieg“ derweil „nicht für zweckmäßig“. Man habe es mit einem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine zu tun, der die gesamte westliche Welt fordere, alles Mögliche zur Eindämmung zu tun, so Hahn. „Eine umfassende Unterstützung der Ukraine scheint momentan die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen.“

Strack-Zimmermann hält Lieferungen für notwendig

Kritik kommt auch von der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. „Man kann den Frieden der eigenen Bevölkerung leider nur mit Waffen sichern“, untermauert die FDP-Politikerin. Nur wenn man als Staat, als europäische Staatengemeinschaft und als transatlantisches Bündnis Härte und die unbedingte Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstverteidigung ausstrahle, werde man nicht angegriffen. „Das ist eine Wahrheit, die viele Menschen seit dem 24. Februar und dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine erst einmal verarbeiten mussten.“ Daher seien Lieferungen an die Ukraine in dieser Situation eher eine Notwendigkeit, um den Weg in den dritten Weltkrieg zu verhindern.

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