Wegen anhaltend hoher Energiepreise: Lobby­verbände fordern Verlängerung der Atomkraft

Ab 2022 produziert Deutschland keinen Atomstrom mehr.

Ab 2022 produziert Deutschland keinen Atomstrom mehr.

Berlin. Bürgerinitiativen haben der Politik einen Irrweg in der Klima- und Energiepolitik vorgeworfen und angesichts hoher Energiekosten eine Verlängerung der Atomkraft gefordert. In einem am Dienstag in Berlin vorgelegten Papier sprechen sie sich für ein „Kernkraftwerk-Moratorium“ aus. Die Regelungen des Atomgesetzes zur Stilllegung von Kernkraftwerken müssten für die verbliebenen sechs Kernkraftwerke aufgehoben werden. Das Gesetz dürfe erst wieder in Kraft treten, wenn die wegfallende Strommenge durch Ersatzneubauten von Erneuerbaren Energien und Gaskraftwerken ersetzt worden sei, heißt es in einem Papier der Initiativen EnergieVernunft und Vernunftkraft.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Ein ‚Weiter-so‘ in der Klima- und Energiepolitik Deutschlands wäre ein Irrweg“, hieß es. „Die aktuelle Entwicklung der Gas- und Strompreise ist besorgniserregend und ein Alarmsignal.“ Der frühere Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) wurde mit den Worten zitiert: „Explodierende Energiepreise und Versorgungsengpässe sind vor allem ein Zeichen des Mangels und vor diesem Hintergrund ist die Stilllegung der letzten sechs Kernkraftwerke in den nächsten 14 Monaten unverantwortlich.“

Letzte Atommeiler gehen 2022 vom Netz

Aktuell sind in Deutschland noch sechs Atomkraftwerke am Netz. Die drei jüngsten Reaktoren sollen spätestens im Jahr 2022 abgeschaltet werden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Initiativen fordern außerdem ein Sofortprogramm zum Bau von Gaskraftwerken. Die Stromsteuer solle abgeschafft und die für 2022 geplante Anhebung der CO₂-Bepreisung im Verkehrs- und Wärmebereich ausgesetzt werden. Wind und Sonne könnten Kernkraft und Kohle nicht ersetzen, hieß es. Auch bei einem Ausbau von Wind- und Sonnenenergie mangele es bis mindestens 2030 an großtechnisch verfügbarer Speichertechnologie, „mehrtägige Stromlücken“ bei Windflauten und Dunkelheit seien nicht auszugleichen.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken