Wegen Kriegsgefahr: EU und USA rüsten sich vor Versorgungsschocks
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PZG6TR5X5FCQVM3WFD57SQOM2Q.jpg)
Aufgrund des Ukraine-Konflikts bauen die USA und die EU ihre Zusammenarbeit im Energiesektor aus. (Symbolbild)
© Quelle: imago images/Jochen Tack
Brüssel/Washington. Die EU und die USA wollen angesichts der Kriegsgefahr in Osteuropa ihre Zusammenarbeit im Energiebereich ausbauen. Ziel sei es, für die Bevölkerung und Unternehmen in der EU und ihre Nachbarländer eine zuverlässige und erschwingliche Versorgung sicherzustellen, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden.
Somit sollen „Versorgungsschocks“ vermieden werden, die sich etwa durch eine russische Invasion in der Ukraine ergeben könnten. „Ganz allgemein fordern wir alle wichtigen Energieerzeugerländer auf, sich uns anzuschließen, um die Stabilität und Versorgung der Weltenergiemärkte zu gewährleisten.“
Zudem arbeite man daran, die Versorgung Europas mit Erdgas aus verschiedenen Quellen weltweit zu erweitern. Aus den Vereinigten Staaten könnte demnach noch mehr Flüssigerdgas (LNG) kommen. Die USA sind für die EU bereits der größte Lieferant von LNG. „Wir beabsichtigen, in enger Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten bei der Versorgung mit Flüssigerdgas im Hinblick auf Versorgungssicherheit und Notfallplanung zu kooperieren“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Man werde auch einen Meinungsaustausch über „die Rolle der Speicherung für die Versorgungssicherheit durchführen“.
Energie als Druckmittel
Westliche Länder verdächtigen Russland immer wieder, Energie als Waffe einsetzen zu wollen. Der Kreml hat dagegen Befürchtungen auch in Deutschland zurückgewiesen, Russland könnte im Fall von Sanktionen den Gashahn zudrehen. Ein massiver Truppenaufmarsch Russlands an der Grenze zur Ukraine verschlechtert seit Wochen die Beziehungen zwischen westlichen Ländern und Moskau.
RND/dpa