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Weltärztepräsident Montgomery: Keinen Impfstoff nach Großbritannien exportieren

Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Weltärztebundes.

Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Weltärztebundes.

Berlin. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat gefordert, Impfstoffe nicht mehr aus der Europäischen Union nach Großbritannien zu exportieren. „Europäisch gilt es, alle Unklarheiten im Zusammenhang mit der Verteilung von Impfstoffen zu beseitigen“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wenn jetzt wie in Italien 30 Millionen Impfdosen von Astrazeneca gefunden werden, die für den Export nach Großbritannien bestimmt gewesen sein sollen, dann kann ich das nicht nachvollziehen.“ Montgomery betonte: „Wenn Großbritannien keine Impfstoffe in die EU exportiert, dann sollte es die EU umgekehrt auch nicht tun.“

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Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, beklagte unterdessen, dass für Bewohner von Pflegeheimen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter strenge Kontaktbeschränkungen gelten. „Bund und Länder propagieren Impfen und Testen als den Weg aus der Corona-Krise“, sagte er dem RND. „Offenkundig scheint die Politik aber ihrem eigenen Konzept zu misstrauen. Denn für 900.000 geimpfte Pflegeheimbewohner gelten weiterhin strengere Kontaktverbote als für alle anderen im Shutdown.“

Bestätigt würden die schweren Eingriffe der Freiheitsrechte durch höchste Gerichte, so Brysch. Dabei werde immer wieder begründet, dass auch Geimpfte das Virus weitergeben könnten. Doch dieses Risiko rechtfertige nicht die andauernden massiven Einschränkungen. Auch werde die Impfkampagne so ad absurdum geführt. Zudem gebe es probate Mittel, das Virus vor der Einrichtung zu stoppen. Dazu gehörten tägliche Schnelltests.

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Der Patientenschützer betonte: „Würde die Bundesregierung das verbindlich regeln, könnte sich kein Bundesland aus der organisatorischen Verantwortung stehlen. Die bundesweite tägliche Schnelltestpflicht muss bei den Altenpflegekräften beginnen und kann dann auch für weitere Berufsgruppen wie Lehrer und Erzieher kommen.“

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