„Werden dich kriegen“: Demokratische Wähler erhalten Drohmails
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Mitglieder der Proud Boys in Portland, Oregon.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Demokratische Wähler in mindestens vier bei der US-Wahl besonders umkämpften Staaten haben in den vergangenen Tagen Droh-Mails erhalten. Die E-Mails - eine davon lag der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch vor - sahen so aus, als würden sie von der ultrarechten Gruppierung Proud Boys kommen. „Wir werden dich kriegen“, drohten die Absender an die Adresse jener, die nicht für US-Präsident Donald Trump stimmen wollten.
Die Proud Boys waren landesweit bekannt geworden, als Trump sich in seiner Fernsehdebatte gegen den Demokraten John Biden weigerte, sich von ihnen zu distanzieren. Ein Sprecher der Gruppe in Florida äußerte sich auf Anfrage der AP zunächst nicht.
Tatsächlich seien die E-Mails von einer unbekannten Gruppe gesendet worden, die dafür Internetserver in Estland, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten genutzt habe, sagte Experte John Scott-Railton. Die E-Mail-Adressen dafür wurden demnach aus Wählerregistrierungslisten gestohlen, unter anderem in Pennsylvania und Florida, die bei der Wahl am 3. November entscheidend sein könnten.
Christopher Krebs vom Heimatschutzministerium schrieb auf Twitter, damit sollten offenbar Wähler eingeschüchtert und das Vertrauen in die Wahl untergraben werden.
Die Operation mit den Droh-Mails war nicht sonderlich ausgeklügelt, aber Experte Scott-Railton warnte, dass es möglicherweise nur ein Testlauf gewesen sei. Die US-Geheimdienste warnen, dass es wie schon bei der Wahl 2016 auch diesmal wieder zu Cyberattacken kommen könnte.
RND/AP