„Bleibt für immer der Teufelskerl“: Frankreich trauert um Schauspiellegende Belmondo
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Schauspieler Jean-Paul Belmondo ist im Alter von 88 Jahren gestorben.
© Quelle: imago images/Mary Evans
Paris. Frankreich trauert um eine Filmlegende, die weit über die Grenzen hinweg das Gesicht des Landes geprägt hat: Nach dem Tod von Jean-Paul Belmondo (88) häuften sich am Montag die Würdigungen des Leinwandstars, und zwar nicht nur aus dem Kreis von Kulturrepräsentanten und Politikern. Auch wenn Belmondo schon seit längerem nicht mehr vor der Kamera stand, wird er mit seinem markanten Grinsen und als Draufgängertyp, den er vielfach verkörperte, den Franzosen fehlen. Dies war aus vielen Reaktionen abzulesen. Schon für den Abend wurden Sondersendungen auf vielen Fernsehkanälen angekündigt.
Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Schauspielikone auf Twitter als „nationalen Schatz“. In ihm hätten sich alle wiedergefunden. „Belmondo bleibt für immer der Teufelskerl“, schrieb Macron, wobei er sich auf den gleichnamigen Film von 1973 bezog, in dem Belmondo einen Autor und Möchtegern-Geheimagenten spielt.
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Filmemacher Philippe Labro, der etliche Streifen mit Belmondo drehte, schrieb: „Er war ein viel komplexeres Wesen, als man glaubt. Er hatte einen Sinn für das Tragische. (...) Er war ein Mensch mit einem enormen Herzen, mit Geschmack und Freude am Leben.“ Und die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, sagte: „Danke für diese fabelhaften Erinnerungen die so viele Generationen geprägt haben.“
Auch die Organisatoren des Roland-Garros-Tennisturniers würdigten den „immensen Schauspieler“. „Roland Garros ist das Waisenkind eines seiner treuesten Liebhaber.“ Denn kaum ein Turnier verpasste der Schauspieler auf den Zuschauerrängen. Selbst die Fremdenlegion widmete Belmondo ein „Adieu“ - immerhin hatte Belmondo in dem Streifen „Die Glorreichen“ einen Legionär gespielt.
Die Feuerwehr von Paris rief unterdessen auf ihrem offiziellen Twitter-Account dazu auf, den berühmten Schauspieler nicht so schnell zu vergessen, wie dieser einmal gemutmaßt hatte. Sie bezog sich dabei auf ein ironisch gemeintes Zitat von Belmondo: „Ich habe immer gedacht, am Tag meines Todes werden die Leute von mir reden, aber danach werden sie zu etwas anderem übergehen“, sagte er einmal. „Zeigen wir Herrn Belmondo alle, dass er falsch liegt“, twitterte die Feuerwehr.
Vollkommen am Boden zerstört reagierte auch ein weiterer französischer Leinwandstar, Alain Delon. „Das ist ein Teil meines Lebens, wir haben zusammen in den sechziger Jahren begonnen“, sagte Delon dem Sender CNews. Seit einigen Wochen habe er gewusst, dass es Belmondo sehr schlecht geht.
RND/dpa