„Der Lehrer“-Star Hendrik Duryn: „Hass hat derzeit Konjunktur“
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Schauspieler Hendrik Duryn mit seinen beiden „Der Lehrer“-Kolleginnen Pina Kühr (links) und Zsá Zsá Inci Bürkle.
© Quelle: Annette Riedl/dpa
Köln. Die RTL-Serie „Der Lehrer“ (immer donnerstags) gehört zu den erfolgreichsten Serienformaten Deutschlands. Aktuell läuft die achte Staffel. Ein besonderes Merkmal des Formats ist, dass es regelmäßig aktuelle Themen wie Cybermobbing, Hass-Postings und Bodyshaming aufgreift. Ein RND-Kurzinterview mit dem Hauptdarsteller.
Sie folgen auf Instagram unter anderem Greta Thunberg, Luisa Neubauer und Friedays for Future. Nun hat Jürgen von der Lippe gesagt, dass Greta alle nerven würde. Wie stehen Sie dazu?
Mich interessiert überhaupt nicht, ob irgendjemand irgendwen nervt. Ich nerve auch viele Leute. Das ist mir ziemlich wurscht. Mir geht es darum, was jemand zu vermitteln hat, was jemand zu sagen hat. Den Rest machen andere dann daraus. Mich interessiert der Inhalt. Ich finde es erstaunlich, dass viele Leute bei Inhalt wegschalten, wenn man ihn nicht gut verpackt. Beim „Lehrer“ verpacken wir gute Inhalte so, dass man sich mit ihnen auseinandersetzt.
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Einer dieser Inhalte war jüngst das Thema Influencer …
Influencer sind im Prinzip wie Fernsehen oder Kino. Es geht darum, Aufmerksamkeit zu bekommen, bestimmte Inhalte und Werte zu transportieren. Ich bin auch ein Influencer, wenn man so will. Aber bei vielen Influencern läuft es darauf hinaus, dass sie so was wie eine Werbeplattform sind. Wie in Berlin eine Litfasssäule, die Werbung für bestimmte Produkte macht. Andere Influencer haben wiederum ein Standing, eine Idee, eine Meinung, verbreiten die und setzen sich damit auseinander. Letztlich ist es nichts anderes als die privaten TV-Sender. Was ich daran nur so witzig finde: Viele Leute schalten das lineare Fernsehen ab, weil ihnen da bei den Privaten angeblich zu viel Werbung kommt. Gehen dann aber auf die Social-Media-Accounts, wo man gefühlt 90 Prozent Werbung hat. Das finde ich schon ein bisschen schräg. Mal sehen, ob da jemand mal drauf kommt … (lacht)
Wie gehen Sie mit dem Thema Hass-Postings bei Facebook um?
Im Prinzip gar nicht. Ich bin weder Arzt noch Therapeut. Grundsätzlich ist „Hass“ etwas Aggressives. Jemand fühlt sich so in die Enge getrieben, ungeliebt, unverstanden, ungehört, dass er/sie verbal um sich schlägt. Hass hat derzeit Konjunktur und wird von der internationalen Politik sogar salonfähig gemacht. Hass ist das Ende der Kommunikation und der Beginn der offenen Gewalt. Wie gehe ich damit um? Ich versuche immer noch genau zu hören oder zu lesen, was derjenige eigentlich meint. Und darauf reagiere ich dann.