Dieter Hallervorden übers Gendern: „Künstlicher, politisch motivierter Eingriff“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/KCWEVB7CIRCL3NVOYHIMVIURQM.jpeg)
Der Kabarettist, Schauspieler und Sänger Dieter Hallervorden.
© Quelle: Jörg Carstensen/dpa
Berlin. Der Schauspieler und Theatermacher Dieter Hallervorden hat seine ablehnende Haltung gegenüber der Gendersprache bekräftigt. „Ich muss wirklich nicht zu Sensibilität erzogen werden“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“ (Print, Montag). Das Thema Gendern „bringt mich absolut nicht auf die Palme, ich erlaube mir vielmehr sachlich darüber zu diskutieren“, sagte der 86-Jährige. Sprache gehöre als Kulturgut allen. Sie entwickle sich aus sich selbst heraus, nicht auf Anordnung von oben.
Gendern ist für Hallervorden ein „künstlicher, politisch motivierter Eingriff in gewachsene Sprachstrukturen“. Es gebe keinerlei wissenschaftliche Belege dafür, dass sich über eine Veränderung der Grammatik gesellschaftlicher Wandel erzielen lasse. Mit einem Zitat von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck bezeichnete Hallervorden Gendern als „betreutes Sprechen“.
Mainstream und Political Correctness seien für ihn nicht meinungsbildend. Vielmehr zähle die „eigene Meinung, die man sich unabhängig und aufgrund persönlicher Überzeugungen bildet“, betonte Hallervorden. Er habe sich seit jeher für Ausgegrenzte, Behinderte und Minderheiten engagiert.
Hallervorden steht wegen seiner Haltung zu geschlechtergerechter Sprache in der Kritik, seit er Gendern mit einer Vergewaltigung der deutschen Sprache gleichsetzte.
RND/epd