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Gesundheitszustand der Queen: Sorge um die Mutter der Nation

Die Queen vergangene Woche bei einem Treffen auf Schloss Windsor.

Die Queen vergangene Woche bei einem Treffen auf Schloss Windsor.

London. Gut gelaunt, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, so sehen die Briten ihre Queen aktuell gerne. Und so zeigte sich die Nation erleichtert, als sich Königin Elizabeth II. diese Woche bei einem virtuellen Treffen mit Botschaftern auf Schloss Windsor Castle genau so präsentierte. Schon seit einigen Tagen ist die Sorge um die Gesundheit der Monarchin in Großbritannien ein Thema, nachdem die 95-Jährige vergangene Woche eine Nacht in einem privaten Krankenhaus in London verbracht hatte und eine Reise nach Nordirland absagen musste. Mittlerweile ist sie zwar wieder „im Dienst“, übernimmt jedoch auf Anraten der Ärzte nur „leichte Aufgaben“.

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Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Queen nun auch ihre Teilnahme an der Weltklimakonferenz in Glasgow abgesagt hat. Für die Britinnen und Briten, vor allem aber für die Veranstalter der 26. „Climate Change Conference“ (COP26), die am Sonntag beginnt und zwei Wochen dauert, ist dies jedoch eine herbe Enttäuschung. Denn Elizabeth II. galt als Stargast und diplomatische Wunderwaffe der britischen Regierung. Schließlich sollte sie vor Ort die Eröffnungsrede halten und so den Ton für die Konferenz setzen. Eine Ansprache hält sie zwar trotzdem – allerdings nur in Form eines aufgezeichneten Videos. Auch die Queen äußerte sich enttäuscht darüber, dass sie nicht dabei sein kann. Sie hoffe, so hieß es laut Medienberichten, dass dies niemand als Ausrede nutze, um nicht hinzugehen.

Queen will nicht „Oldie of the Year“ sein

Die Reaktion der Queen, sie zeugt von ihrem Pflichtbewusstsein und der Tatsache, wie wichtig ihr ihre Arbeit und ihre öffentlichen Aufgaben sind. Dazu passt, dass sie erst Mitte des Monats einen „Oldie of the Year Award“ ausschlug, weil sie fand, dass ihr dieser Preis nicht entspricht. Die Auszeichnung wird jährlich von einer britischen Zeitschrift verliehen und soll die Errungenschaften älterer Menschen würdigen. Ihr Assistent und Privatsekretär Tom Laing-Baker sagte: „Ihre Majestät glaubt, dass man so alt ist, wie man sich fühlt. Deshalb ist die Queen der Meinung, dass sie nicht die Kriterien erfüllt, um den Preis zu akzeptieren.“

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Die Queen bei einer virtuellen Audienz.

Die Queen bei einer virtuellen Audienz.

Tatsächlich schien Großbritanniens Staatsoberhaupt bis zuletzt äußerst fit und nahm noch an vielen Veranstaltungen persönlich teil. So zum Beispiel an der Eröffnung des schottischen Parlaments in Edinburgh am 2. Oktober. Mitte des Monats zeigte sie sich bei einem militärischen Event in London dann zum ersten Mal mit einem Gehstock, den sie aus „Bequemlichkeit“ nutze, wie es hieß. Sie möchte nicht kürzertreten – trotz ihres gehobenen Alters. Doch schon damals machten sich Beobachterinnen und Beobachter angesichts ihres „vollen Terminkalenders“ Sorgen um ihre Gesundheit.

Und sie scheinen nicht unbegründet. Denn vergangene Woche wurde offiziell verkündet, dass Elizabeth II. ihre Reise nach Nordirland absagen muss – auf Anraten der Ärzte. Einen Tag später musste das Königshaus auf Nachfrage der Medien eingestehen, dass sie zuvor eine Nacht in einem privaten Hospital in London verbracht hatte. „Die Queen war am Mittwochnachmittag im Krankenhaus für einige vorsorgliche Untersuchungen“, hieß es vonseiten eines Sprechers. Schon am Donnerstagmittag sei sie aber wieder auf Schloss Windsor angekommen und seitdem „gut gelaunt“.

Zurückhaltung des Palastes sorgt für Verunsicherung

Die zurückhaltende Art des Palastes, Auskunft über den Gesundheitszustand der Queen zu geben, sorgte jedoch erst recht für Verunsicherung. Viele Medien sowie Beobachterinnen und Beobachter fragen sich, wie es tatsächlich um sie steht und ob man die ganze Wahrheit erfährt. Kaum überraschend, dass das Thema deshalb diese Woche abermals die Schlagzeilen prägt. So titelte die Boulevardzeitung „Daily Mail“: „Die müde Queen nimmt nicht am Treffen teil“. Die „Sun“ begründete ihren Gesundheitszustand unter anderem damit, dass sie angeblich regelmäßig mit einer engen Freundin bis spät in die Nacht Fernsehen schauen würde.

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Die Anteilnahme der Öffentlichkeit zeigt, wie beliebt die Monarchin ist. Das Bild der Queen hat sich in den letzten 20 Jahren erheblich verändert, sagt Pauline MacLaran, Marketing- und Verbraucherforscherin an der Royal Holloway Universität in London, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Seit dem Tod ihrer Mutter im Jahr 2002 ist sie die neue Mutter der Nation.“ Die Briten bewunderten sie vor allem für ihre Arbeitsmoral und ihr Durchhaltevermögen. „Außerdem vermittelt sie durch ihr Festhalten an britischen Traditionen ein Gefühl von Sicherheit.“

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