„Hier ist Meghan, die Herzogin von Sussex“: prominente Lobbyistin fürs Elterngeld
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Herzogin Meghan und ihr Ehemann Prinz Harry beim Global Citizen Festival im September in New York.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Als das Telefon der republikanischen Senatorin Shelley Moore Capito klingelte und nur ein unbekannter Teilnehmer auf dem Display zu sehen war, dachte die 67‑Jährige, dass es ein Kollege aus dem Senat sei. Doch es war kein Politiker: „Senatorin Capito? Hier ist Meghan, die Herzogin von Sussex“, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
Dass Herzogin Meghan, ehemalige Schauspielerin und Ehefrau von Prinz Harry, eine große Verfechterin der Elterngeldpläne von US-Präsident Joe Biden ist, ist kein Geheimnis. Bereits im vergangenen Monat hat die 40-Jährige einen offenen Brief an den Mehrheitsführer im US-Senat, Charles Schumer, und die Sprecherin des US‑Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, geschickt, um für das Elterngeld als „nationales Recht“ zu werben. Hintergrund ist die Diskussion um Bidens Klima- und Sozialpaket, in dem auch ein Budget für das Elterngeld eingeplant ist. Ursprünglich hatte Biden zwölf Wochen bezahlte Elternzeit als Teil des Sozialpakets vorgeschlagen, später einen Kompromiss auf vier Wochen getroffen. Schon diesen offenen Brief unterzeichnete sie mit ihrem offiziellen Titel, Meghan, Herzogin von Sussex.
Erfolg für Meghan als Lobbyistin?
Auch bei den Telefonaten, über die das Magazin „Politico“ berichtet, meldete sich die ehemalige Schauspielerin – und zweifache Mutter, wie sie selbst in diesem Zusammenhang erwähnt – mit ihrem offiziellen Titel, den sie auch nach dem Abschied aus dem britischen Königshaus beibehalten hat. Auch die republikanische Senatorin Susan Collins hat laut „Politico“ einen Anruf erhalten. „Ich habe gerne mit ihr geredet. Aber ich bin mehr daran interessiert, was die Bewohnerinnen und Bewohner von Maine mir dazu sagen“, zitiert das Magazin die Politikerin. Eine Sprecherin von Meghan sagte der „Washington Post“, dass die Herzogin in persönlicher Funktion handele.
Vielleicht hatte Herzogin Meghan Erfolg mit ihrer Lobbyarbeit: Denn die New Yorker Senatorin Kirsten Gillibrand, eine Demokratin, gilt laut der „Washington Post“ als diejenige, die durchsetzen möchte, dass das Elterngeld auch in der finalen Gesetzesvorlage noch enthalten ist. Auch sie soll laut „Politico“ einen Anruf der ehemaligen Schauspielerin erhalten haben.
RND/goe