Max Giesinger: “In der Schule war Musik mein Horrorfach”
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Der Sänger Max Giesinger lächelt am Rande eines Interview-Termins.
© Quelle: Britta Pedersen/zb/dpa
Max Giesinger hat letzten Sonntag via Internet ein halbstündiges Wohnzimmerkonzert gegeben, bei dem über 70.000 Menschen zugeschaut haben. An diesem Sonntag wiederholt er das Experiment im Rahmen des #Wirbleibenzuhause-Festivals um 17.30 Uhr auf seinem Instagram-Account. Mit dem RND sprach der Musiker über seine musikalischen Anfänge.
Wenn Sie nicht Musiker wären, was könnten Sie sich noch für einen Job für sich vorstellen?
Ich war letztes Jahr in Barcelona und habe mich gefragt: Wie wäre es wohl, mal drei oder vier Monate in einem Café zu arbeiten, wo dich niemand kennt? Du hast einfach nur geile Gespräche. So was finde ich irgendwie witzig. Weil: Nur rumzureisen und nichts zu tun ist nicht so dolle. Das habe ich Anfang 2018 sechs Wochen lang auf meiner Thailand-Reise gemacht. Es hat mich sehr schnell gelangweilt. Danach dachte ich: Okay, jetzt könnte ich schon wieder ins Studio gehen und eine Platte aufnehmen. Wenn man reist, braucht man irgendeinen Auftrag.
Wenn im Café zu jobben wegfallen würde, welchen Job im Ausland könnten Sie sich noch vorstellen?
Surflehrer zum Beispiel, wenn ich das könnte. (lacht) Ich habe mir ja zwei neue Sachen vorgenommen: Ich will Spanisch lernen, und ich nehme Schlagzeugunterricht. Einfach mal ein neues Instrument lernen. Irgendwann weiß man halt, Klavier und Gitarre laufen so und so. Natürlich könnte ich es noch besser spielen, aber du hast nicht mehr diese Fortschritte, als wenn du ein Instrument von der Pike auf lernst. Da machst du innerhalb von einem Jahr brutale Fortschritte. Und ich will Tennis lernen. Wir haben auf der Tour zwei- dreimal Tennis gespielt. Das hat so Bock gemacht, auf diesen Ball mit voller Wucht draufzuballern. (lacht)
Ihr Musikerkollege Bosse hat auf Tour immer Badmintonschläger dabei und spielt tagsüber in den leeren Hallen.
Wenn wir auf Tour sind, haben wir auch immer ein Sportset mit dabei. Da sind auch immer zwei Federballschläger dabei. Ich habe auch mal sieben Jahre im Verein gespielt. Das war die Sportart, die ich am längsten durchgezogen habe. Ich würde sogar sagen, dass ich im Badminton am stärksten bin. Aber ich habe keine Partner, gegen die ich spielen könnte. Früher war ich in einem Verein, da ist man jeden Dienstagabend hingegangen. Aber hier in Hamburg muss man eher immer Plätze mieten, und du brauchst Leute, die auf deinem Niveau spielen. Da ist es nicht so einfach, was zu finden, da die nächste Halle gefühlt 40 Minuten entfernt ist.
Sie haben gerade erwähnt, dass Sie Schlagzeug lernen wollen. Stimmt es eigentlich, dass Sie in der Schule gar nicht so gut in Musik waren?
In der Schule war Musik mein Horrorfach – zusammen mit Mathe. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wenn man morgens auf den Stundenplan geguckt hat und da stand zwei Stunden Musik hat das damals ähnliche Hassgefühle ausgelöst wie Mathematik. (lacht) Ich hatte eine fünf in Musik. Das war mit mein schlechtestes Fach. Sogar in Mathe war ich besser. Noten konnte ich halt nicht. Man hätte sich da reinfuchsen können, aber irgendwie wollte ich es nicht kapieren oder habe es nicht gecheckt. Die ersten drei, vier Jahre auf dem Gymnasium habe ich immer kämpfen müssen, dass ich keine fünf kriege. In der zehnten Klasse hatte ich dann tatsächlich eine fünf und musste die Klasse wiederholen. Auf vier, fünf anderen Fächern stand ich da aber auch schon auf vier bis fünf. Das war nicht so meine Glanzzeit. In der Phase war ich aber auch ein kleiner Rebell. Ich war mitten in der Pubertät zu dachte: “Ich werde eh Rockstar!” Wenn man sich aber die Demotapes aus dieser Zeit anhört, war das definitiv noch nicht rockstarmäßig, was ich da fabriziert habe. Ich muss diese Kassetten noch mal finden, obwohl ich gar nichts mehr habe, wo ich die abspielen kann. (lacht)