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Neue mutmaßliche Premierministerin reist an

Warum ein Besuchstermin in Schottland Sorgen um die Gesundheit der Queen nährt

Queen Elizabeth II.

Queen Elizabeth II.

London. In Großbritannien, jener Insel, auf der alles etwas anders ist, legt man bekanntlich Wert auf Traditionen. Eine davon ist, dass die Queen den neu gewählten Parteichef im Buckingham-Palast empfängt. Dort ersucht er dann ihre Erlaubnis, eine neue Regierung bilden zu dürfen. Im Fall von Nochpremierminister Boris Johnson war dies im Jahr 2019 schnell erledigt. Schließlich liegt das königliche Anwesen nur etwa 15 Gehminuten vom Sitz des Premiers entfernt. Der damals frischgebackene Sieger ging vorbei, erwies ihr die Ehre und machte sich schnell zurück auf den Weg in die Downing Street Nummer 10, um dort seine Antrittsrede zu halten.

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Sein Nachfolger, allen Umfragen zufolge dürfte dies die derzeitige Außenministerin Liz Truss sein, hat es da dieses Jahr nicht so leicht. Denn die Queen befindet sich aktuell noch auf Schloss Balmoral, einem Anwesen in Schottland, wo sie üblicherweise die Sommermonate verbringt. Da sie aufgrund ihres Alters und gesundheitlicher Beschwerden nicht nach London reisen kann, muss der zukünftige Premierminister am kommenden Dienstag knapp 800 Kilometer reisen, die Queen treffen, um daraufhin direkt wieder in die Hauptstadt zu fliegen. Es ist ein höchst ungewöhnlicher Schritt.

Der Palast begründete diese Entscheidung gegenüber einer Presseagentur wie so häufig in den vergangenen Monaten mit den „episodischen Mobilitätsproblemen“ der 96-Jährigen. Man wolle Sicherheit schaffen und vermeiden, dass in letzter Minute Pläne geändert werden müssen, falls die Queen Schwierigkeiten mit einer längeren Reise haben sollte, hieß es.

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Queen sagte viele öffentliche Auftritte ab

Insgesamt mehren sich in den letzten Tagen erneut die Spekulationen zum Gesundheitszustand der Monarchin. Dabei betonen Beobachterinnen und Beobachter, dass ihr Sohn Prinz Charles ihr ungewöhnlich häufig morgendliche Besuche auf Balmoral abstatte. Königliche Expertinnen und Experten deuten dies als Ausdruck seiner Sorge um das Wohlergehen seiner „Mummy“, wie er seine Mutter zuletzt im Rahmen eines BBC-Konzerts vor dem Buckingham-Palast anlässlich ihres 70. Thronjubiläums im Juni nannte. Wie es ihr wirklich geht, wissen aber wohl nur sie selbst und ihre Familie. Konkrete Informationen gibt es nicht.

Tatsächlich jedoch war der Auftritt der Queen auf dem Balkon des Buckingham-Palastes beim „Jubilee“ einer der letzten Anlässe, bei denen sie sich der Öffentlichkeit präsentierte. Die 96-Jährige, die sonst als pflichtbewusster Workaholic gilt, musste auf Rat ihrer Ärzte seit dem vergangenen Herbst viele öffentliche Termine absagen. Im Mai konnte sie das erste Mal seit 59 Jahren nicht am sogenannten „State Opening of Parliament“ teilnehmen. Sie wurde von Charles vertreten, der in ihrem Namen das Programm der britischen Regierung im Parlament verlas. Die inzwischen gebrechliche Monarchin übergibt immer mehr Aufgaben ihrem Sohn.

Dass Charles auch den zukünftigen Premierminister empfangen könnte, davon war und ist bislang jedoch keine Rede. Tatsächlich wird die Queen auch Boris Johnson noch einmal auf Balmoral treffen, um seinen Rücktritt zu akzeptieren. Dieser wird der aktuellen Planung zufolge am frühen Dienstagmorgen nach Schottland fliegen, nachdem er vor der Downing Street Nummer 10 eine letzte Ansprache gehalten hat. Im Gespräch mit Reporterinnen und Reportern sagte er, dass er der Queen das Leben gerne so einfach wie möglich machen wolle: „Ich kann versichern, dass wir die Übergabe ihren Bedürfnissen und Wünschen anpassen werden.“

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