Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

Rapper Bushido im Clan-Prozess: „Habe mich für die Familie entschieden“

Bushido im Gerichtssaal.

Bushido im Gerichtssaal.

© Quelle: imago images/Olaf Wagner

Im Prozess gegen einen Berliner Clanchef sagt der Rapper Bushido erneut als Zeuge aus. Seine Familie sei Grund für die Beendigung der Geschäftsbeziehung zu Arafat Abou-Chaker gewesen. Der Rapper wollte eine zweite Chance bei seiner Frau, die sich monatelang von ihm getrennt hatte.

 

Berlin. Nach mehrwöchiger Unterbrechung ist der Rapper Bushido im Prozess gegen einen Berliner Clanchef wieder in den Zeugenstand gerufen worden. Der Musiker sagte am Montag vor dem Landgericht, er habe sich bereits längere Zeit vor der Beendigung ihrer Geschäftsbeziehung persönlich von Arafat Abou-Chaker abgewandt. Ausschlaggebend seien Vorgänge um seine Ehefrau gewesen. Nachdem er nicht zu ihr gehalten hatte, als sie von Arafat Abou-Chaker beschimpft worden sei, habe sie sich für einige Monate von ihm getrennt. „Danach habe ich mich klar für die Familie entschieden“, so der 42-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi heißt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Offen blieb zunächst weiter ein Antrag der Verteidiger von Arafat Abou-Chaker auf Einstellung oder Aussetzung des Verfahrens, den sie vor rund einen Monat gestellt hatten. Die Anwälte des 44-Jährigen begründeten, bei einer am 22. September 2020 bei ihrem Mandanten durchgeführten Durchsuchung seien Notizen fotografiert worden, die er im Prozess angefertigt habe und bei denen es sich um Unterlagen zu seiner Verteidigung handele. Ein faires, rechtsstaatliches Verfahren sei unter diesen Umständen nicht mehr gegeben.

Beziehungen zu Arafat Abou-Chaker sei „Zwangsheirat“ gewesen

Dem Clanchef wird unter anderem versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Drei seiner Brüder sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Es sei zu Straftaten gekommen, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst habe. Arafat Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert. Bushido soll bedroht, beschimpft, eingesperrt, attackiert worden sein.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mehr zum Thema

 

Der Musiker hatte in seiner im August begonnenen Zeugenaussage vor Gericht die Beziehungen zu Arafat Abou-Chaker mit einer „Zwangsheirat“ verglichen. Der Clanchef habe an ihm viel verdient und ihn „wie sein Eigentum behandelt“. Bushido erklärte nun weiter, ab 2014 sei bei Arafat Abou-Chaker die „religiöse Komponente“ stärker geworden. „Meiner Frau warf er vor, sie respektiere den Glauben nicht.“ Dass er sich um eine zweite Chance bei ihr bemühte, habe dem Clanchef missfallen. „Er sagte, sollte ich mich mit ihr wieder vertragen, wäre ich ein Hund.“ Der Prozess wird am 28. Oktober fortgesetzt.

RND/dpa

Mehr aus Promis

 
Auch sein Bruder ist freiAuch sein Bruder ist frei

Influencer Andrew Tate aus U-Haft entlassen - stattdessen Hausarrest

Wegen des Verdachts des Menschenhandels und der Vergewaltigung saß Influencer Andrew Tate drei Monate lang in Rumänien in Untersuchungshaft. Jetzt durfte der 36-Jährige das Gefängnis vorerst verlassen - allerdings nicht ohne Auflagen.

 
Schauspielerin spricht über den TodSchauspielerin spricht über den Tod

Iris Berben: „Ich schiebe nichts auf die lange Bank“

Ans Sterben denkt die 71-jährige Schauspielerin Iris Berben noch lange nicht. Doch wenn es irgendwann so weit ist, hat sie keine Entschuldigungen oder klärende Gespräche offen. „Ich habe alles erledigt, was man erledigen müsste“, sagt sie.

 
Sie wollte 75.000 Dollar SchadenersatzSie wollte 75.000 Dollar Schadenersatz

Sieg für Meghan: Gericht lehnt Klage ihrer Halbschwester ab

75.000 Dollar Schadenersatz wegen „nachweisbar falscher und bösartiger“ Aussagen wollte Samantha Markle von ihrer Halbschwester. Ein Gericht entschied jetzt aber zugunsten von Herzogin Meghan.

 
Royal beendet StaatsbesuchRoyal beendet Staatsbesuch

König Charles in Hamburg: auf den Spuren seiner Mutter

Hafenrundfahrt, Nikolaikirche, Rathaus: Der Staatsbesuch von Charles und Camilla endete am Freitag in Hamburg – der König wandelte in der Hansestadt quasi auf den Spuren seiner Mutter. Und zum Abschluss gab‘s dann noch einen kleinen Schönheitsfehler einer ansonsten erfolgreichen Reise.

 
Lustige Twitter-ReaktionenLustige Twitter-Reaktionen

Der König fährt Bahn: „Tschuldigung, hatten Sie hier reserviert?“

Der letzte Stopp von König Charles III. und Camilla auf ihrem Deutschland-Besuch war Hamburg. Für die Anreise nutzten die Royals einen regulären ICE der Deutschen Bahn – das Unternehmen konnte sich auf Twitter einen selbstironischen Kommentar nicht verkneifen.

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

Kostenfrei bis 08:11 Uhr lesenHochdruck auf Dauerbaustelle

Autobahn 72: So soll im Sommer der Verkehr durchgängig rollen

Die Autobahn 72 soll in diesem Sommer erstmals durchgängig befahrbar sein. Lesen Sie hier, wie die Autobahn GmbH das schaffen will, was auf Autofahrer zukommt und wie es danach auf der Dauerbaustelle weitergeht. Denn Schluss mit Bauen ist auch nach dem Lückenschluss noch lange nicht.

 
Kostenfrei bis 08:08 Uhr lesenEröffnung am Sonntag

Eilenburger Museum zeigt neue Ausstellung: „Kindergarten in der DDR“

Wer kann sich noch an seine Zeit im DDR-Kindergarten erinnern? Ob ja oder nein – im Stadtmuseum Eilenburg kann man nun in Erinnerungen schwelgen. Die Sonderausstellung, die bis Ende August zu sehen ist, zeigt zahlreiche Exponate, die über die damalige Zeit berichten.

 
Kostenfrei bis 08:00 Uhr lesenSV Thekla verbannt eigenen Spieler

Hausverbot für Partie gegen Roter Stern II: Darf ein verurteilter Gewalttäter Fußball spielen?

Nach Verhandlungen mit Roter Stern Leipzig lässt der SV Thekla einen seiner Spieler für eine Partie nicht auf das Vereinsgelände. Dabei geht es auch um die Frage, wie Verband und Vereine mit verurteilten Gewalttätern umgehen.

 
Kostenfrei bis 07:25 Uhr lesenJustizvollzugsanstalt Torgau

JVA Torgau hat mit Nicole Borchert erstmals eine Chefin

Die Justizvollzugsanstalt Torgau hat erstmals eine Chefin: Nicole Borchert hat jetzt die Leitung übernommen. Wir stellen die Psychologin vor und fragen, wo sie Schwerpunkte setzen will.

 
Fußball-KreisligaFußball-Kreisliga

Elbaue Torgau gegen Dommitzsch: Altkreis-Derbys stehen im Fokus der Fans

Das Punktspiel-Wochenende der Fußball-Kreisliga steht ganz im Zeichen von spannenden Altkreis-Derbys, die zahlreiche Zuschauer am Samstag wie Sonntag anlocken werden.

 
FaktencheckFaktencheck

Erdgaskrise: Importpreise fallen auf vier Cent/kWh - Niveau von 2021

Wie lange halten die Erdgasvorräte in Deutschland? Wie entwickelt sich der Importpreis? Wo stehen Erdgasspeicher auch in unserer Region? Wir haben Fakten zur Situation zusammengetragen und diese in Infografiken aufbereitet.

 
FaktencheckFaktencheck

Stromkrise: Verbraucherpreise im März 2023 weiter leicht rückläufig

Inzwischen haben die meisten Stromversorger ihre neuen Preise veröffentlicht. Aufgrund erhöhter Beschaffungskosten kommen auch auf Haushalte höhere Belastungen zu. Mit einem Energiepreisdeckel soll das Gröbste jedoch abgefangen werden. Zudem scheint der Höhepunkt der Preisspirale im Oktober 2022 erreicht worden zu sein.

 
FaktencheckFaktencheck

Corona in Sachsen: Deutlich geringere Frühjahrswelle als noch 2022

Wie viele Corona-Fälle gibt es aktuell noch in Sachsen? Wie viele Menschen sind bereits mit oder infolge der Virus-Infektion gestorben? Wir tragen weithin jeden Tag die aktuellen Zahlen und Fakten aus Leipzig, Sachsen und Deutschland zum Ausmaß der abschwellenden Pandemie zusammen und haben diese in zwölf Grafiken aufbereitet.

 
BundesligaBundesliga

Das RB-Telegramm: Christian Dingert leitet die Partie gegen Mainz

Schiedsrichter Christian Dingert pfiff bisher 16 Spiele von RB – dabei gewannen die Leipziger zehn Spiele. Ihm zur Seite stehen Norbert Grudzinski, Thomas Gorniak und Dr. Max Burda. – Alle News rund um RB gibt es im Telegramm.

 
EhrungEhrung

Nordsachsen: Das sind die Mühlenpreisträger 2023

Landkreis Nordsachsen, LVZ und Sparkasse Leipzig haben am Freitag die Mühlenpreisträger 2023 geehrt. Die zwei Frauen und zwei Herren kommen aus Delitzsch, Schkeuditz, Oschatz und Doberschütz.

Spiele entdecken