„Rust“-Crewmitglied schildert tödlichen Schuss: „Ich habe sie in den Armen gehalten, als sie starb“
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Kerzen sind an einer Gedenkstelle für Halyna Hutchins in Albuquerque aufgestellt.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Der Beleuchter Serge Svetnoy beschreibt in einem emotionalen Facebook-Post, wie er das Unglück am Set des Films „Rust“ erlebt hat. Als Alec Baldwin den tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins abfeuerte, habe er direkt neben ihr gestanden. „Ich habe sie in den Armen gehalten, als sie starb. Ihr Blut war an meinen Händen.“ Er dankte dem Kameramann Russell Ried und der Ärztin am Set, Cherlyn Schaefer, die alles getan hätten, um das Leben der 42-Jährigen zu retten.
„Wir haben aufeinander aufgepasst“
Svetnoy hat selbst schon bei vielen Filmproduktionen und an Sets von TV-Werbespots und Musikvideos als Beleuchter und Kameramann gearbeitet. Er habe mit Hutchins bei fast allen ihren Filmen zusammengearbeitet. Aus den Kollegen seien so enge Freunde geworden. „Wir haben aufeinander aufgepasst. Ja, ich kann mit hundertprozentiger Überzeugung sagen, dass sie meine Freundin war“, schreibt er auf Englisch und Russisch.
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Tragen Produzenten die Schuld?
Er äußert sich in dem Facebook-Post auch dazu, wie es seiner Meinung nach zu dem Unglück kommen konnte. „Es ist das Resultat von Nachlässigkeit und Unprofessionalität“, schreibt Svetnoy. Die zuständige Waffenmeisterin, eine 24-Jährige, die die Waffe vor Betreten des Sets und am Set hätte kontrollieren sollen, sei nachlässig gewesen. Auch hätte die dafür zuständige Person nicht deutlich gesagt, dass eine geladene Waffe am Set sei. Bereit 2019 wurde eben jener Regieassistent, der Baldwin am Set von „Rust“ vor dem tödlichen Schuss eine Waffe reichte, von einer Produktion gefeuert.
Die Schuld gibt er aber nicht allein ihnen. Seiner Meinung nach tragen auch die Produzenten einen großen Anteil am Unglück. Sie hätten versucht, Geld zu sparen und deshalb Leute angestellt, die nicht über die nötigen Kenntnisse verfügt hätten. „Ich bin überzeugt davon, dass wir in jedem Gewerk professionelle Fachkräfte hatten, außer in dem Gewerk, das für die Waffen zuständig war. Es ist unmöglich, dass eine 24-Jährige professionell mit dem Waffenlager umgehen kann. Es ist unmöglich, dass ihr mehr oder weniger gleichaltriger Freund, den sie aus der Schulzeit, der Nachbarschaft, Instagram, oder von wo auch immer kennt, ein Fachmann auf diesem Gebiet sein kann.“
Fachkräfte würden zwar mehr kosten und hätten höhere Ansprüche, aber das sei es wert. „Kein gesparter Cent ist das Leben eines Menschen wert“, sagt er.
Mitarbeiter verließen Set vor dem Unglück
Seine Kritik an den Kollegen passt auch zu den Berichten, dass mehrere Mitarbeiter der Kameracrew wenige Stunden vor dem tödlichen Vorfall aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen den Drehort verlassen hätten. Die in Hollywood üblichen Sicherheitsprotokolle seien nicht strikt befolgt worden und auch versehentlich ausgelöste Schüsse habe es bereits gegeben, hieß es.
RND