Kolumbiens Weltstar Shakira: die Gerechtigkeitsfanatikerin
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Popstar Shakira.
© Quelle: Greg Allen/Invision/AP/dpa
Shakira Isabel Mebarak Ripoll (46), die alle Welt nur als Shakira kennt, war zuletzt in der „Tonight Show“ des populären US-Talkmoderators Jimmy Fallon zu Gast. Klar, dass sie dort auch ihren aktuellen Hit „BZRP Music Sessions Vol. 53″ sang – der sorgte in den vergangenen Wochen nicht nur wegen seiner eingängigen Rhythmen für Schlagzeilen, sondern auch, weil ihn viele als Abrechnung mit ihrem Ex Gerard Piqué verstanden.
Vor ein paar Tagen legte die Sängerin nach, veröffentlichte das Lied „TQG“ mit der kolumbianischen Reggaeton-Sängerin Karol G – auch dieser Song wurde von vielen als Abrechnung mit ihrem Ex interpretiert. Die Musikwelt konsumiert den Streit begeistert, auch der Boulevard ist dankbar für den Rosenkrieg. Doch während die Außenwelt in einer Mischung aus Belustigung und Entsetzen den anhaltenden Konflikt zwischen einer der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt und dem ehemaligen Fußball-Weltmeister des FC Barcelona verfolgt, offenbart der offen zur Schau gestellte Streit viel mehr.
Im Grunde geht es um Respekt und Anerkennung – nicht nur gegenseitig, sondern gegenüber den gemeinsamen Kindern und dem gegebenen Versprechen, ein Leben miteinander zu verbringen. In guten wie in schlechten Tagen. Shakira war niemals eine klassische Spielerfrau. Das liegt allein daran, dass sie wohl weltweit die einzige „Spielerfrau“ eines Weltmeisters war, die mehr verdient hat als ihr Mann und obendrein auch noch bekannter war. Shakira brauchte ihren Mann nicht, um berühmt oder reich zu werden – sie war es schon vorher und wird es auch nach der Ehe sein. Sie war und ist eine Selfmade-Millionärin, die sich alleine von ganz unten nach ganz oben gekämpft hat. Diesen Kampfgeist offenbart sie auch jetzt.
„Frauen weinen nicht mehr, Frauen rechnen ab“
Shakira hat auch nie vergessen, wo sie herkam: In Kolumbien hat sie Schulen bauen lassen. Nicht irgendwo, sondern in den sozialen Brennpunkten. Mittendrin in den Armenvierteln, die der Staat schon aufgegeben hat. Sie empfand das immer als extrem ungerecht, dass Kinder von einkommensschwachen Familien keine Chance bekommen: „Wenn ich in diese Augen blicke, sehe ich ein ungeheures Potenzial“, sagte sie einmal beim Besuch einer ihrer Schulen in der vom Drogenkrieg erschütterten Provinz Choco. Inzwischen gewinnen die Jungen und Mädchen aus ihren zahlreichen, bestens ausgestatteten Schulen wissenschaftliche oder sportliche Wettbewerbe. Stets hat Shakira darauf geachtet, dass in ihren Konzepten auch die Eltern dieser Kinder miteingebunden werden.
Dieses soziale Engagement erklärt auch ihr Verhalten im Streit mit Gerard Piqué, den sie öffentlich für das Scheitern ihrer Beziehung verantwortlich macht. Untreue und Verrat lautet der Vorwurf. Und ein Minderwertigkeitskomplex: „Ich bin zu groß für dich, deshalb bist du mit einem Mädchen zusammen, das genauso ist wie du“, singt sie in ihrem im Januar veröffentlichten Song „BZRP Music Sessions Vol. 53″. Für Alphamänner wie Piqué ist das nur schwer zu ertragen, wenn die Frauen noch erfolgreicher sind. „Frauen weinen nicht mehr, Frauen rechnen ab“, singt sie nun und verarbeitet ihren Kummer in Songs, die ihren weltweiten Ruhm weiter steigern.
Den neuen Lebensabschnitt wird sie in Miami verbringen, gemeinsam mit den beiden Kindern aus der Ehe mit Piqué.