Sternekoch Tim Raue: „Freunde laden mich nicht mehr zum Essen ein“
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Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue präpariert ein Essen in der Küche. Ab Donnerstag ist er bei Magenta TV zu sehen.
© Quelle: Gerald Matzka/dpa
Kürzlich wurde das Restaurant von Starkoch Tim Raue auf Platz 31 der weltweit Besten gewählt – nun bekommt der Berliner ein neues Kochshowformat bei Magenta TV.
Ab Donnerstag (28.10., 17 Uhr) fliegt Raue in „Herr Raue reist! So schmeckt die Welt“ in sechs verschiedene Länder, um unter anderem den Fragen nachzugehen, ob ein Döner in der Türkei eigentlich so schmeckt wie in Deutschland oder was wirklich typisches mexikanisches Essen ist. Dabei erkundete er in Ländern wie Italien und den USA bis zu zehn Restaurants am Tag, was sich auch anschließend auf der Waage bemerkbar machte: „Ich habe jeden Tag zugenommen“, sagte Raue gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Mehr als fünf Kilo seien es insgesamt gewesen: „Wenn in Sizilien die Nonna für mich Pasta kocht und ich sage nach dem zweiten Löffel ‚Das lassen wir mal‘ – das geht nicht.“
Doch wie dreht man eine Show, die so viel Reisen erfordert, überhaupt in der Pandemie? Raue: „Wir brauchten viele Formulare – und viel Gelassenheit.“ Vor Ort sei das Team ausschließlich positiv empfangen worden: „Die Menschen haben sich über unser Kommen gefreut. Auf Phuket waren wir die ersten Touristen, in New Orleans waren wir die ersten Ausländer, die seit zwölf Monaten da wieder hindurften.“
„Wenn es mir nicht schmeckt, esse ich es nicht“
Einige der Spots seien geplant gewesen, einige hätten sich aber auch ergeben: „Wir waren zum Beispiel beim Schneider des Königs in Madrid und da sagte dann eine Frau im Gespräch: ‚Ich hab da einen Onkel, der kocht – können wir dich nicht zum Essen einladen?‘“ Raue ist überzeugt: „Die Herzenswärme und Liebe, die man bekommt, wenn man zu Hause bekocht wird, kann ein Restaurant nicht geben.“
Privat wird der Zweisternekoch von seinen Freunden nicht mehr zum Essen eingeladen: „Das liegt aber auch daran, dass ich ja auch schon ein bisschen älter bin. Da haben es alle mal versucht – aber der Druck ist für sie so hoch, dass sie daran keinen Spaß haben an dem Abend.“ Dabei sei er eigentlich ein „ganz lieber und zurückhaltender Gast“, so Raue. „Wenn es mir nicht schmeckt, esse ich es nicht.“ Mit Freunden treffe er sich deshalb meist in Restaurants zum Essen.
Zu Hause kocht Raue nicht
Überhaupt steht Raue privat nie in der Küche, wie er dem RND erzählt: „Ich hab noch nie zu Hause gekocht. Für mich ist kochen Arbeit.“ Wenn er anfange zu kochen, dann gehe es ihm nicht darum, sich zu ernähren, „sondern ich will etwas Herausragendes auf den Teller bringen, und darum geht es zu Hause nicht“. Seine wenige freie Zeit möchte Raue daher lieber effizient nutzen: „Ich esse total gerne mit meiner Frau vor dem Fernseher, ganz entspannt.“