Klage gegen Aerosmith-Frontmann Steven Tyler: Frau wirft ihm sexuellen Missbrauch vor
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Eine Frau verklagt Musiker Steven Tyler.
© Quelle: imago/UPI Photo
Los Angeles. Eine Frau hat Steven Tyler, Frontmann der Rockband Aerosmith, wegen sexuellen Missbrauchs verklagt. Der Musiker habe seinen Status und seine Macht als Rockstar genutzt, um sich in ihrer Jugendzeit Zugang zu ihr zu verschaffen, sie von ihm abhängig zu machen, zu manipulieren, auszubeuten und sich an ihr zu vergehen, hieß es in der Klageschrift, die diese Woche bei einem Gericht in Kalifornien eingereicht wurde.
Die heute 65 Jahre alte Klägerin beruft sich auf ein Gesetz des US-Staats aus dem Jahr 2019, das inzwischen erwachsenen Opfern von Kindesmissbrauch ein dreijähriges Zeitfenster für Klagen wegen mutmaßlicher Vergehen einräumte, die Jahrzehnte zurückliegen. Dieser Samstag (31. Dezember) ist der Stichtag für solche Anzeigen.
Opfer lernte Tyler 1973 bei einem seiner Konzerte kennen
Laut der Klageschrift lernte das mutmaßliche Opfer Tyler 1973 bei einem seiner Konzerte in Portland im Staat Oregon kennen. Später wurde die damalige Teenagerin in sein Hotelzimmer eingeladen. Dort habe sie ihm gesagt, dass sie 16 Jahre alt sei. Tyler dürfte zu jener Zeit 25 oder 26 Jahre alt gewesen sein.
Es sei zu „verschiedenen kriminellen sexuellen Akten“ Tylers an dem Mädchen gekommen, auch nach anderen Auftritten. 1974 sei der Aerosmith-Sänger der Vormund der Jugendlichen geworden, die in der Folge mit ihm zu Konzerten in anderen US-Staaten gereist sei. Ein Jahr später sei sie von ihm schwanger geworden, woraufhin er sie zu einer Abtreibung gezwungen habe.
Tyler machte Aspekte ihrer Beziehung in seinen Memoiren publik
Ohne ihre Einwilligung habe Tyler später Aspekte ihrer Beziehung in seinen Memoiren publik gemacht und ihr so zusätzlichen emotionalen Schaden zugefügt. Das öffentliche Interesse an ihrer Person habe sie retraumatisiert und es für sie schwieriger gemacht, sich zu erholen.
In seinen Memoiren von 2011 erwähnte Tyler eine nicht näher genannte 16-Jährige, die seine „künftige Freundin“ geworden sei. Fast hätte er sich „eine Teen-Braut genommen“, schrieb er. Ihre Eltern hätten das Sorgerecht an ihn abgetreten, damit er nicht verhaftet würde, als er sie auf Tourneen außerhalb des Staates mitgenommen habe. Die Klägerin verlangt von Tyler eine nicht näher bezifferte Entschädigungssumme.
RND/AP