Am Flughafen BER gibt es weiterhin Probleme zu lösen – auch ein Jahr nach Eröffnung
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Dicht an dicht stehen Reisende Mitte Oktober am Flughafen BER vor einem Check-in-Schalter. Am Flughafen BER gibt es nach einem Jahr weiterhin Probleme zu lösen.
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Schönefeld. Ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER haben die Verantwortlichen noch nicht alle Schwierigkeiten gelöst. „Es gibt noch das eine oder andere technische Problem, zum Beispiel die defekten Laufbänder“, teilte Flughafenchefin Aletta von Massenbach mit. „Wir brauchen auch mehr Sitzgelegenheiten im Terminal.“ Sie sprach von Nachjustierungen, wie es sie auch bei anderen Objekten vergleichbarer Größe gebe, etwa einem neuen Bahnhof oder Einkaufszentrum.
Der neue Flughafen war nach zahlreichen Schwierigkeiten mit neun Jahren Verspätung am 31. Oktober 2020 eröffnet worden. „Im ersten Jahr BER sind 70 Airlines zu mehr als 160 Zielen gestartet“, sagte von Massenbach. Vor Corona seien es an den Altflughäfen Tegel und Schönefeld 195 Destinationen gewesen. „Das wollen wir wieder erreichen.“
BER zu Beginn der Herbstferien völlig überlastet
Zu Beginn der Herbstferien hatte der Flughafen allerdings Überlastung zu kämpfen. Im Terminal bildeten sich teilweise mehrere Hundert Meter lange Schlangen, Passagiere warteten mitunter mehrere Stunden auf den Check-in, einige verpassten ihren Flug. Die Schuld für das Wartechaos hatten alle Beteiligten beim jeweils anderen gesucht. So verwies die Lufthansa damals auf mangelnde Abfertigungskapazitäten am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hin.
Man habe beim Check-in die maximal mögliche Zahl von zwölf Schaltern geöffnet und zudem zusätzliches Personal im Wartebereich eingesetzt. Derzeit ist der Check-in besonders aufwendig, weil aufgrund der Pandemie die meisten Reisenden dort Corona-Tests oder Impfnachweise vorlegen müssten, um ihre Reise antreten zu können.
Aus Kostengründen ist am BER derzeit nur eines von drei Passagierterminals geöffnet: das Hauptterminal T1. Doch nach wie vor gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Kapazitäten dort ausreichen, solange die Personaldecke nicht zu dünn wird. Eine kurzfristige Öffnung des im vergangenen Jahr fertiggestellten Terminals T2 sei derzeit nicht geplant.
Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg hatte die Probleme hingegen vor allem auf Personalengpässe an den Schaltern, die am BER von den Fluggesellschaften besetzt werden, geschoben. Vor allem wegen Krankmeldungen habe die Personaldecke dort „unter den Planungen“ gelegen.
RND/bv/dpa